Öffentlicher Nahverkehr:Zukunft des Deutschlandtickets ungewiss

Sachgebietsleiter Albert Herbst bezeichnet die Verhandlungen um die Finanzierung des Tickets als "Hängepartie". (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Wer die Kosten für den Fahrschein in Zukunft übernehmen wird, ist noch unklar. Aktuell ist die Finanzierung nur bis 30. April 2024 gesichert.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Erst im März dieses Jahres hat der Kreistag beschlossen, als Mitglied des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) auch im Landkreis Dachau das sogenannte Deutschlandticket zum 1. Mai einzuführen. Allerdings war der Beschluss schon damals mit dem Hinweis versehen worden: Verlängert wird dieses Tarifangebot nur dann, wenn es für den Landkreis nicht mit Kosten verbunden ist. Im ohnehin schon belasteten Kreishaushalt sind nämlich weder in diesem Jahr noch in den Folgejahren bis 2027 Mittel für die Finanzierung des beliebten Tickets vorgesehen.

Lediglich bis Ende des Jahres war im Frühjahr eine Kostenübernahme seitens des Bundes sowie des Freistaats garantiert worden. Nun soll die allgemeine Verfügung, die die Finanzierung ermöglicht, noch einmal verlängert werden - allerdings vorerst lediglich um vier weitere Monate.

Wenn bis 30. April 2024 keine Einigung erfolgt ist, könnte das Ticket, das man aktuell für 49 Euro im Abo buchen kann, ab Mai 2024 also schon wieder eingestellt werden - zumindest im MVV-Bereich. Albert Herbst, Sachgebietsleiter Kreisschulen und ÖPNV, beschreibt die Verhandlungen in der Beschlussvorlage als eine "Hängepartie" und zeigte sich im Verkehrs- und Umweltausschuss sichtlich verärgert darüber, dass eine langfristige und ausreichende Finanzierung nach wie vor nicht gesichert ist.

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Unter der Bedingung, dass die Kostenneutralität bis Ende April 2024 garantiert ist, sprach sich aber auch Sachgebietsleiter Herbst dafür aus, dass die Kreisrätinnen und Kreisräte Landrat Stefan Löwl (CSU) dazu ermächtigen, in der MVV-Gesellschafterversammlung für die Verlängerung des Deutschlandtickets zu stimmen.

Dieser Empfehlung folgte der Ausschuss einstimmig, die finale Entscheidung trifft jedoch erst der Kreistag am Freitag, 15. Dezember.

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