Katholischer Widerstandskämpfer:Märtyrer in einem gottlosen System

Lesezeit: 6 min

Verteidiger der Pressefreiheit: Pater Titus Brandsma ist für Papst Franziskus heute noch ein journalistisches Vorbild. (Foto: imago stock&people/United Archives International)

Der Priester, Journalist und Nazi-Gegner Titus Brandsma wird 1942 im Konzentrationslager Dachau ermordet. 80 Jahre später wird er als erster KZ-Häftling von Papst Franziskus heiliggesprochen. Über die Unerschütterlichkeit eines Gläubigen.

Von Martin Wollenhaupt, Dachau

Als sich Pater Titus Brandsma im Konzentrationslager Dachau von seinen Freunden verabschiedet, kann er sich kaum noch auf den Beinen halten. Folter und schwere Zwangsarbeit liegen hinter ihm. Er soll in die Krankenhausabteilung verlegt werden. "Es ist nur für einige Tage", sagt Pater Titus seinem Freund, dem Karmeliten Raphael Tijhuis, der sich später an diese Szene erinnern wird. "Übrigens, kleiner Bruder, im August sind wir alle wieder zu Hause." Es werden die letzten Worte sein, die Raphael von seinem Freund hört. Das Zuhause, in das Titus Brandsma kommen wird, ist dieses Mal ein endgültiges. Am 26. Juli 1942 nimmt ein rastloses wie kontemplatives Leben sein Ende. Pater Titus wird von den Nationalsozialisten durch eine Giftspritze ermordet. Der Priester und Seelsorger, Philosoph und Journalist, Tierschützer und Nazi-Gegner stirbt als Märtyrer.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusGefangen im KZ Dachau
:"Warum bin ich verhaftet worden? Warum?"

Am 22. März 1933 verschleppt das NS-Regime die ersten politischen Gegner in das noch chaotische Konzentrationslager Dachau. Häftling Nummer 1, Claus Bastian, fragte sich zeitlebens, weshalb er ins Lager musste.

Von Thomas Radlmaier

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: