Gastronomie:Drei neue Lokale am Karlsfelder See

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Ein Prosit auf das neue Gastrokonzept: Julia Baehr, Marc Peters, Manuela und Peter Brandl. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Biergarten, Burger-Restaurant, Event-Hütte - am Ostufer ist im kommenden Frühjahr einiges geplant. Bei einem Pressetermin stellen der Pächter und Wirt des Siedlerfestes Peter Brandl und sein Team ihre Planungen vor.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Der Karlsfelder See liegt an diesem Montagnachmittag still, den Besuchern ist es noch zu kühl zum Baden, doch am Ostufer neben dem Parkplatz wird schon seit Wochen eifrig gewerkelt: Im ehemaligen Paulaner Seegarten entsteht ein neues Burger-Restaurant. Daneben eröffnen voraussichtlich im Mai eine Event-Hütte für geschlossene Gesellschaften, die "Alm am See", sowie ein Biergarten mit 800 Plätzen. Pächter ist der Wirt des Karlsfelder Siedlerfestes, Peter Brandl, er wird die drei gastronomischen Konzepte mit seinen Verwandten und ihren Geschäftspartnern umsetzen. Bei einem Pressegespräch am See erzählen sie, wie sie die Gastronomie hier wiederbeleben wollen.

Brandls Stieftochter Julia Baehr und ihr Geschäftspartner Marc Peters übernehmen die Event-Hütte für maximal 160 Personen sowie den Biergarten. Der 32-jährige Münchner hat bei den Brandls schon auf dem Karlsfelder Siedlerfest mitgearbeitet, die 30-Jährige ist gelernte Restaurantfachfrau, hat Tourismusmanagement studiert und arbeitet seit rund fünf Jahren im Betrieb ihres Stiefvaters. Im vergangenen Jahr hat sie den Pop-up-Biergarten mit Ausschankwagen am Karlsfelder See mitorganisiert.

In diesem Sommerhalbjahr wird das Ganze professionalisiert: An der einstöckigen Alm am See gibt es zwei Essens- und eine Getränkeausgabe, an der sich die Biergartengäste selbst versorgen, Bedienungen räumen die maximal hundert Tische ab. Auf die Teller kommen bayerische Klassiker wie Hendl, Schweinebraten, Spareribs und Wurstsalat, aber auch Veganes oder Vegetarisches, verrät Baehr, an der Speisekarte werde gerade noch gearbeitet. Die Biergarten-Eröffnung ist für Mitte Mai geplant.

Karlsfeld
:"Wir wollen diesem Eck am See wieder Leben einhauchen"

Andy Le und Christian Kronseder eröffnen demnächst das Burger-Restaurant "Fifty seven" am Karlsfelder See. Seit rund eineinhalb Jahren sanieren sie das Lokal mit Biergarten und haben das einstige Konzept komplett umgekrempelt.

Von Anna Schwarz

Nur ein paar Wochen später startet das Karlsfelder Siedlerfest, das Peter Brandl und sein Team seit 2017 bewirten. Das könnte eine besonders stressige Zeit werden, so Baehr: "Aber im letzten Jahr haben wir es auch geschafft mit dem Pop-up-Biergarten."

Auch für den Winter haben Baehr und Peters schon Ideen, wie sie die Biergartenfläche nutzen wollen: Sie können sich dort eine Eisstockbahn vorstellen, nebenan würden sie in einer Hütte Glühwein anbieten, Spaziergängerinnen und Spaziergänger gebe es am Karlsfelder See schließlich zu jeder Jahreszeit.

Die Alm am See kann nur von geschlossenen Gesellschaften gemietet werden. Daneben entsteht ein Biergarten für alle. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Nur ein paar Meter näher zum Seeufer hin ist bei den Handwerkern Endspurt angesagt: Seit 2020 ist der ehemalige Seegarten unbewirtet, in den vergangenen drei Jahren hat die Paulaner Brauerei das Lokal generalsaniert. In den neuen Räumen wird am Dienstag, 28. März, das Lokal "Fifty seven - Burger & Bowls" eröffnet, die Wirte sind der 23-jährige Andy Le und der 26-jährige Christian Kronseder; Letzterer ist Brandls Patenkind. Sie betonten, dass sie in Zukunft vor allem auf regionale und frische Ware setzen wollen - und weniger auf Tiefkühlware wie einer ihrer Vorgänger.

Karlsfeld ist noch kein Schlemmerort

Zum Pressegespräch ist auch Landrat Stefan Löwl (CSU) gekommen, er ist zugleich Vorsitzender des Erholungsflächenvereins, der für den Karlsfelder See und den angeschlossenen Parkplatz zuständig ist. Auf Nachfrage erklärt er, dass auch Gäste des Burger-Restaurants und des Biergartens ein Tagesticket für den Parkplatz kaufen müssten, zuletzt kostete es drei Euro: "Aber ich denke, wer hier essen geht, kann sich das auch noch leisten." Zudem denke der Verein über eine E-Ladesäule auf dem Parkplatz nach.

Als Wirtschaftsförderer der Gemeinde Karlsfeld freut sich auch Peter Freis über die anstehenden Eröffnungen am See, denn Karlsfeld sei nicht gerade verwöhnt, was das gastronomische Angebot betreffe. Schließlich war nicht nur der Seegarten jahrelang unbewirtet, so Freis, auch für das Bürgerhaus suchte die Gemeinde monatelang nach einem neuen Pächter - zuletzt mit Erfolg. Und auch die neuen Gastronomen am See wollen auf Dauer bleiben.

Auf ein afghanisches Restaurant folgt das nächste

Ein Hauch von Orient im neueröffneten "Kucci" in der Dachauer Friedenstraße. (Foto: privat)

Auch in der Dachauer Gastroszene hat es einen Pächterwechsel gegeben: Nachdem das afghanische Restaurant "Mazar-i-Sharif" in der Friedenstraße im Januar geschlossen hat, eröffnet dort am Montag wieder ein afghanisches Lokal: "Kucci". Wirt ist Mohammad Azim Ghairat, der vor rund 20 Jahren von Afghanistan nach Deutschland kam. Er hat die Tische und Stühle seines Vorgängers übernommen, aber neue orientalische Lampen angeschafft und bunte Vorhänge angebracht. Als Gastronom hat Ghairat schon Erfahrung, er hatte ein indisches Restaurant in Riem und eröffnete vor rund zehn Jahren das "Namaskar" in Karlsfeld, das er aber mittlerweile weitergegeben hat. Weil sein neues Lokal direkt neben dem Josef-Effner-Gymnasium liegt, möchte er für Schülerinnen und Schüler eine Reisbox anbieten oder afghanische Ciabatti, die ähnlich wie Wraps gefüllt sind.

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