Karlsfeld:Stefan Kolbe beantwortet Fragen aus Bürgerversammlung

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Bürgermeister Stefan Kolbe weiß noch nicht, wann das Karlsfelder Hallenbades abgerissen werden soll. (Foto: Toni Heigl)

Der fehlende Supermarkt in Karlsfeld West, der Fernwärmepreis und sogenannte Bettelampeln beschäftigten die Bürger - und nun auch den Hauptausschuss.

Von Anna Schwarz, Karlsfeld

Den Tagesordnungspunkt "Bürgerversammlung 2023" handelte Bürgermeister Stefan Kolbe (CSU) im Karlsfelder Hauptausschuss in nur zehn Minuten ab, denn die meisten Fragen der Bürgerinnen und Bürger habe er schon bei der Versammlung im November beantwortet, sagte er. Dort verkündete er auf Nachfrage einer Bürgerin auch, dass das Karlsfelder Hallenbad auf lange Sicht abgerissen werde. Die Karlsfelder Grundschulkinder bekommen derzeit im Hallenbad in Oberschleißheim Schwimmunterricht. Die Frage, wann und wie der Abriss der Schwimmhalle in Zukunft stattfinden soll, konnte Kolbe auf SZ-Anfrage nicht beantworten, denn: "Das Thema wurde noch nicht im Gemeinderat diskutiert."

"Bettelampeln verlängern die Wartezeiten von Fußgängern und Radfahrern"

Bislang offen blieb auch die Frage eines Bürgers, wie sich der Preis für die gemeindliche Fernwärme im Jahr 2024 entwickelt. Die Gemeinde betreibt ein Biomasseheizkraftwerk, das mit gehäckseltem Holz aus Wäldern der Bayerischen Staatsforsten beheizt wird. An das Fernwärmenetz können sich Karlsfelder Haushalte anschließen lassen. Im Ausschuss las Kolbe eine Stellungnahme von Martin Eberle vor, dem Werkleiter der Gemeindewerke Karlsfeld. Er teilte mit, dass die staatliche Energiepreisbremse Ende März auslaufen wird. Das bedeutet, dass zum Bruttopreis für die Fernwärme wieder ein Mehrwertsteuersatz von 19 statt 7 Prozent dazukommt. Die Preisänderungen für die Fernwärme werden Anfang März bekannt gegeben. Doch aus heutiger Sicht werde es wohl zu einer Preissenkung des Verbrauchspreises kommen, so Eberle: "Zumal wir bereits jetzt mit gesenkten Holzeinkaufspreisen im Jahr 2024 rechnen dürfen."

Streitthema Supermarkt in Karlsfeld West

Zudem beklagte Eckart Moj in der Bürgerversammlung, dass es trotz Versprechungen immer noch keinen Supermarkt an seinem Wohnort in Karlsfeld West gebe. Kolbe sagte im Ausschuss: "Dazu werden wir uns in nicht-öffentlicher Sitzung unterhalten", das sei für diese Woche geplant. Es geht dabei um das ehemalige Bayernwerkgelände im Prinzenpark, Gemeinde und Investor können sich dort seit Jahren nicht über die weitere Entwicklung einigen. Der Investor will nur dann einen Supermarkt ansiedeln, wenn er ein Seniorenheim bauen darf. Nachdem das Caritas-Altenheim St. Josef in Karlsfeld endgültig geschlossen hat, machte Kolbe zuletzt eine politische Kehrtwende: Er könne sich im Prinzenpark doch ein Pflegeheim vorstellen. Nun müssen die Gemeinderäte darüber diskutieren.

Michael Kolbinger aus Karlsfeld bemängelte im November, dass die Ampel für Fußgänger und Fahrradfahrer an der Kreuzung Hochstraße/Münchner Straße nicht automatisch schaltet - solche Ampeln werden auch Bettelampeln genannt, weil Fußgänger und Radfahrende erst dann grünes Licht bekommen, wenn sie es per Knopfdrücken anfordern. Im Sitzungssaal ging Gemeinderat Adrian Heim (Bündnis für Karlsfeld) darauf ein. Er beklagte, dass es in Karlsfeld weitere solcher Bettelampeln gebe, zum Beispiel an den Kreuzungen an der Münchner Straße/Krenmoosstraße und an der Bajuwaren-/Falkenstraße. Heim kritisierte: "Diese Bettelampeln verlängern die Wartezeiten von Fußgängern und Radfahrern." Kolbe versprach, in Kürze einen Termin mit dem Straßenbauamt Freising auszumachen, um das Anliegen zu besprechen.

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