Hygiene-Artikel:Klinikum spendet 2000 Tampons für Schulen

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Jugendliche mussten lange für Hygiene-Artikel, darunter Tampons, an ihren Schulen kämpfen. (Foto: jetzt tampons)

Weil der Landkreis sparen muss, fehlt das Geld, um Hygiene-Artikel-Spender zu befüllen. Das übernimmt jetzt das Helios Klinikum bis zu den Sommerferien.

Von Jessica Schober, Dachau

Seit einem Jahr gibt es an zehn weiterführenden Schulen im Landkreis Dachau Spender mit kostenfreien Menstruations-Artikeln. Auf den Weg gebracht wurde das Projekt von Mitgliedern des Jugendkreistags. Da aufgrund der angespannten Haushaltslage im Landkreis die Fortsetzung des Projekts aktuell nicht sichergestellt ist, übernehmen nun die Helios Amper-Kliniken bis zu den Sommerferien die Befüllung der Spender. Das teilt das Unternehmen mit.

Die kostenfreie Bereitstellung von Menstruations-Artikeln auf Schultoiletten an allen Landkreisschulen ist ein viel beachtetes Projekt des Dachauer Jugendkreistags: Nach einem Beschluss wurde 2023 in jedem der zehn landkreiseigenen Schulgebäude ein Spender für die Hygiene-Artikel angebracht. Um die regelmäßige Befüllung kümmerten sich bislang die Schulen - und damit als Träger der Landkreis.

Der Kreistag überprüft alle freiwilligen Leistungen

Die Spender blieben zuletzt jedoch leer. Das Landratsamt hatte mitgeteilt, dass sich der Landkreis Dachau aufgrund der finanziellen Situation in einer Phase der vorläufigen Haushaltsführung befinde. "Dabei sind die sogenannten freiwilligen Leistungen Gegenstand der Diskussionen mit dem Kreistag. Aus diesem Grund kann seitens der Verwaltung derzeit keine verbindliche Zusage zur Finanzierung der Befüllung der Hygieneautomaten an den Schulen getroffen werden", teilte eine Sprecherin mit.

Mindestens bis zu den Sommerferien springen nun die Helios Amper-Kliniken als Sponsor für die Befüllung der Spender ein - mit rund 5000 Tampons und 2000 Binden. "Es ist ein Beitrag zu mehr Gleichberechtigung. Niemand sollte an Hygieneprodukten sparen müssen und damit gesundheitliche Nachteile riskieren", erklärt Klinikvorstand Florian Aschbrenner. Hausintern werde gerade an einem ähnlichen Projekt gearbeitet.

Eine herbe Enttäuschung

Für die Schülerinnen und Schüler, die mit ihrem Engagement den Dachauer Jugendpreis gewonnen hatten, waren die leeren Spender zunächst eine Enttäuschung. "Wir hatten zuerst eine Zusage vom Landkreis bekommen, dass die Befüllung übernommen wird", sagte Jonas Kittelberger vom "Dachauer Schüler*innen Büro" bei der Preisverleihung.

Landrat Stefan Löwl (CSU) freut sich, dass der Landkreis die zugesicherte Befüllung nun nicht mehr selbst übernehmen muss: "Das sind sehr gute Nachrichten, besonders für die Jugendkreisrätinnen und Jugendkreisräte mit ihrem Antrag."

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