In friedlicheren Zeiten würden christliche Pilger und Pilgerinnen aus der ganzen Welt die Osterzeit in Jerusalem verbringen. Sie würden am Karfreitag in einer der vielen Prozessionen hinter teils riesigen Kreuzen singend und betend die Via Dolorosa, den Leidensweg Christi, entlanglaufen und sich ins Gewühl vor und in der Grabeskirche wagen. Sie würden von mindestens einem Vertreter der sechs christlichen Konfessionen, die sich die Kirche teilen und um jeden Quadratzentimeter streiten, wegen einer Unbedachtheit ziemlich direkt angegiftet werden und dennoch stundenlang anstehen, um einen Blick auf das Heilige Grab, den Golgotha-Felsen und den Salbungsstein zu werfen.
Ostern:Um Himmels Willen
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Jedes Jahr zu Ostern bauen freiwillige Helfer in der Kirche Sankt Valentin im kleinen Hirtlbach unter Schwerstarbeit ein sechs Meter hohes "Heiliges Grab" auf, nur um es einen Tag später wieder wegzuräumen. Über die Auferstehung eines uralten Brauches.
Von Dorothea Friedrich, Markt Indersdorf
Karfreitag:"Wir können nicht nicht sündigen"
Kaum jemand geht heute noch in die Kirche zum Beichten. Was bleibt, ist das zutiefst menschliche Gefühl der Schuld. Doch ist ein Leben ohne Fehltritte überhaupt erstrebenswert? Eine Pfarrerin hat Antworten.
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