Ausstellung in Dachau:JR, Ästhet und Philanthrop

Lesezeit: 6 min

Das Portrait von Benedita Florencio Monteiro, die ihren Enkel im Bandenkrieg verloren hat, zierte zwischenzeitlich eine Treppe in der Favela Morro da Providência in Rio de Janeiro. Es ist Teil der Serie "Women are heroes". (Foto: Niels P. Jørgensen)

Der französische Streetart-Künstler ist für Werke bekannt, die er auf die Straßen, Treppen und Häuserwände dieser Welt bringt und mit denen er der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Diese vergänglichen Großformate haben freilich in der kleinen Galerie Lochner keinen Platz. Seine dort ausgestellten Lithografien sind aber mindestens genauso sehenswert.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Als die JR-Ausstellung in der Münchner Kunsthalle Mitte Januar endet, zieht sich an den letzten Tage eine lange Schlange durch die Theatinerstraße, Nieselregen und Kälte zum Trotz. Es ist bis dahin die größte Retrospektive des französischen Künstlers in Deutschland, denn der Mann, dessen Markenzeichen eine schwarze Sonnenbrille und ein schwarzer Hut sind, stellt zwar eigentlich überall aus, nur eben selten in Museen und Galerien. Als Fotograf und Streetart-Künstler geht er an Orte, die andere meiden, erzählt die Geschichten von Menschen, für die sich sonst kaum jemand interessiert und verewigt sie in Werken, die oft ganze Hauswände einnehmen. Oder, wie JR selbst sagen würde: "Ich besitze die größte Galerie der Welt - die Mauern der Stadt!"

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAusstellung im Dachauer Bezirksmuseum
:Dies ist mein Laib

Brot steckt voller Symbolkraft: in Märchen, in Redensarten und im christlichen Glauben. Die mit einfachsten Mitteln gestaltete Schau in Dachau zeigt auch den Wandel im Handwerk - und wann Bäcker für altes Brot in Ketten gelegt wurden.

Von Gregor Schiegl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: