Das Siedlerfest im Juli fällt aus. Befürchtet hatten es viele, schon lange bevor nun die endgültige Absage gekommen ist. Zu hoch sind die Corona-Zahlen, Tendenz steigend. "Wir haben es sehr lange hinausgezögert, doch schweren Herzens müssen auch wir den Weg beschreiten und das Karlsfelder Siedlerfest 2021 absagen", teilte Festreferentin Christa Berger-Stögbauer in einem Schreiben mit. Zum zweiten Mal in Folge wird es also keinen Festumzug, kein Bierzelt, keine wilde Party und auch keine Karussells geben. Für die Festwirtsfamilie, die Brauerei, die Schausteller und Marktkaufleute, sowie Zulieferbetriebe und Beteiligte sei es "eine Tragödie", schreibt die Festreferentin der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord, die das Spektakel am Karlsfelder See jedes Jahr ausrichtet.
Berger-Stögbauer lässt durchblicken, dass das Komitee es sich nicht leicht gemacht hat. Man habe mit dem Gesundheitsamt gesprochen, mit Ärzten aus der Koordinierungsgruppe Pandemie sowie Juristen aus dem Landratsamt. Offenbar hatte die Siedlergemeinschaft wohl lange noch die Hoffnung, dass das beliebte Fest vielleicht doch noch stattfinden könnte. Aber die dritte Welle, die derzeit die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Dachau innerhalb weniger Tage auf 257,6 pro 100 000 Einwohner hochgetrieben hat, und die Verschärfungen des Lockdowns, die seit einiger Zeit im Bundestag heftig diskutiert werden, haben die Verantwortlichen davor zurückschrecken lassen, in diesem Jahr ein Siedlerfest zu planen - auch wenn man jetzt noch nicht weiß, wie die Lage vom 2. bis 11. Juli sein wird. Sicher sei nur, dass die Impfungen im Landkreis - auch wenn Dachau vorbildlich ist im bayernweiten Vergleich - für ein solches Fest noch nicht weit genug fortgeschritten sind, so Berger-Stögbauer. "Wir hoffen, dass sich möglichst alle impfen lassen, um die Herdenimmunität zu erreichen, damit wir das Karlsfelder Siedlerfest im nächsten Jahr wie gewohnt durchführen können." Der Termin steht bereits: Vom 1. bis 10. Juli 2022 soll es dann stattfinden.
