Ausbildung:Landkreis will Fachakademie für Sozialpädagogik gründen

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Kinder einer Kindergartengruppe mit ihrer Erzieherin. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Nach dem erfolgreichen Start der Berufsfachschule für Kinderpflege sollen deren Absolventen in Dachau nun auch noch einen Abschluss als Erzieher anschließen können.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Im kommenden Frühjahr haben die ersten Absolventinnen und Absolventen der Berufsfachschule für Kinderpflege (BFSK) nach zweijähriger Ausbildung ihren Abschluss in der Tasche. Doch weil sie als staatlich geprüfte Kinderpfleger noch keine eigenen Gruppen leiten, sondern nur als sogenannte Ergänzungskräfte arbeiten können, empfiehlt es sich, noch einen Abschluss als staatlich geprüfte Erzieherin, staatlich geprüfter Erzieher drauf zu setzen. Damit jene, die sich für diese weiterführende Qualifizierung interessieren, dafür den Landkreis nicht verlassen müssen und damit womöglich dauerhaft für den hiesigen Arbeitsmarkt verloren wären, will der Landkreis nun neben der Berufsfachschule auch noch eine Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS) an die Dachauer Berufsschule angliedern.

Schon im Sommer 2027 könnten die ersten Absolventen ins Berufsleben starten

Obwohl aus Platzmangel vorerst nur ein Zug, sprich eine Klasse, beschult werden kann und das Bayerische Kultusministerium in der Regel für einen positiven Bescheid mindestens eine Zweizügigkeit fordert, habe man bei ersten Gesprächen bereits Zustimmung für das Vorhaben signalisiert bekommen, so Irene Nagel vom Landratsamt. Immerhin wisse auch das Ministerium, dass der Bedarf generell "riesig" sei und im Raum Dachau ganz besonders: Die für die Absolventinnen und Absolventen der Dachauer BFSK nächstgelegenen FAKS befinden sich in Starnberg und Freising, weitere in Miesbach, Traunstein und Neuburg an der Donau. In München gibt noch es zwei kommunale und sieben private Fachakademien. Außerdem hält sich auch der finanzielle Aufwand in Grenzen, sind doch lediglich geringfügige Umstrukturierungen von Klassenräumen an der Berufsschule notwendig. Durch Gastschulbeiträge geht die Verwaltung zudem davon aus, dass "unterm Strich" am Ende kaum Mehrkosten für den Landkreis anfallen werden.

Angesichts dieser Ausgangslage haben sich Schul- und Kreisauschuss in der jüngsten Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, dass der Landkreis beim Freistaat umgehend die Genehmigung zum Errichten einer FAKS einholen soll, damit im Idealfall schon zum Schuljahr 2024/25 die ersten Auszubildenden anfangen können. Da die Ausbildung zur Erzieherin beziehungsweise zum Erzieher regulär drei Jahre umfasst, wovon das letzte ein einjähriges Berufspraktikum ist, könnten bereits im Sommer 2027 die ersten an einer Dachauer FAKS ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher ins Berufsleben starten.

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