Dachauer Galerien und Museen:Eine Ära geht zu Ende

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Für Elisabeth Boser, die langjährige Geschäftsführerin des Zweckverbands Dachauer Galerien, gibt es zum Abschied Blumen. Oberbürgermeister Florian Hartmann (l.), Landrat Stefan Löwl (2. v. r.) und sein Amtsvorgänger Hansjörg Christmann. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Mehr als 30 Jahre lang prägte Elisabeth Boser als Geschäftsführerin die Geschicke des Zweckverbands der Dachauer Galerien und Museen. Zum Jahresende geht sie in den Ruhestand.

Von Gregor Schiegl, Dachau

Elisabeth Boser hat der Gemäldegalerie Dachau zu einem besonderen Markenkern verholfen. Regelmäßig kuratiert sie dort Ausstellungen zu den ehemaligen Künstlerkolonien, die im 19. Jahrhundert quer durch Europa entstanden sind. Dachau war selbst eine von ihnen.

Die aktuelle Ausstellung zur Künstlerkolonie Tervuren, dem "belgischen Barbizon" passt also bestens in Bosers Konzept. Es wird aber wohl "ihre allerallerletzte" gewesen sein, wie Landrat Stefan Löwl (CSU) bei der Vernissage in der Gemäldegalerie sagte. Zum Jahresende geht Elisabeth Boser in den Ruhestand.

Ihr folgt die promovierte Historikerin Nina Möllers nach, die unter anderem am Deutschen Museum tätig war. Der mittlerweile um den Bezirk Oberbayern erweiterte Zweckverband soll das Museumsforum Dachau auf dem Gelände der ehemaligen MD-Papierfabrik planen und entwickeln und damit die Dachauer Museenlandschaft neu ordnen und unter einem gemeinsamen Dach zusammenführen.

Ihre Ausstellungen haben Dachau zu einer großen Reichweite verholfen

Mehr als 100 Ausstellungen hat Elisabeth Boser seit 1989 auf die Beine gestellt, so lange ist die Kunsthistorikerin schon beim Zweckverband Dachauer Galerien und Museen dabei, davon seit 1991 in federführender Funktion als Geschäftsführerin. Löwl, aktuell Vorsitzender des Zweckverbands Dachauer Galerien und Museen, würdigte die Leistungen Bosers, die Dachau auch immer wieder "nach außen repräsentiert" habe. Ihre Ausstellungen in Hannover, Kronberg, Konstanz, aber auch internationale Schauen in Cork, Atlanta oder Tokio hätten der Dachauer Kunst zu einer großen Reichweite verholfen.

Die so Geehrte nahm die Dankesworte mit einem stillen Lächeln auf und tat anschließend, was sie am liebsten tut. Sie erklärte den Besuchern, was es mit den Künstlern, ihren Bildern und den Landschaften auf sich habe.

Ein Wechsel steht auch beim Vorsitz des Zweckverbands an: Am 31. Dezember endet die turnusgemäß zwei Jahre dauernde Amtszeit von Landrat Löwl, dann übernimmt Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) das Amt.

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