Altomünster:Auf dem neuesten Stand der Technik

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Die Digitalisierung an der Grund- und Mittelschule Altomünster soll zum neuen Schuljahr abgeschlossen sein

Von Horst Kramer, Altomünster

Wenn alles so klappt, wie es sich die Verantwortlichen des Altomünsterer Schulverbands vorstellen, hätten sie im Herbst einen Grund zum Feiern. Denn dann werden alle Klassenzimmer der Grund- und Mittelschule vollständig mit Hardware und Software ausgestattet sein, ebenso die Kurs- und die Werkräume. Das Netzwerk - mit und ohne Kabel - ist schon jetzt auf dem aktuellen Stand der Technik. Die Digitalisierung der Schule in Altomünster wird demnach zum neuen Schuljahr abgeschlossen sein - vorläufig zumindest. "Mit diesem Ausbau müssen wir uns im Landkreis nicht verstecken", freute sich Altomünsters Verwaltungschef Christian Richter auf der jüngsten Schulverbandssitzung.

Der Verband mit seinen Mitgliedern aus Altomünster und Hilgertshausen-Tandern setzte das Digitalisierungsprojekt schon im Jahre 2019 auf die Schiene: Damals wurden neun Mittelschul-Klassenzimmer mit digitalen Tafeln, Dokumentenkameras und Lehrer-Laptops ausgerüstet sowie 90 Schülerarbeitsplätze ausgestattet. Im vergangenen Jahr folgten acht Klassenzimmer der Grundschule sowie der Informatikraum. Heuer sollen sechs weitere Grundschulklassenzimmer, drei Kursräume sowie sieben Fachräume aufgerüstet werden, darunter der Musikraum, der Zeichensaal und die Werkräume 1 und 2. Im Mai starten die Ausschreibungen für 34 "Whiteboards" mit Beamern und Lautsprechern, 34 Dokumentenkameras, 34 Lehrerarbeitsplatz-Laptops sowie für 160 Schülerarbeitsplätze. Bis Jahresende wird der Schulverband rund 400 000 Euro in die IT-Infrastruktur der Schule gesteckt haben - rund achtzig Prozent der Kosten übernehmen der Bund und Freistaat.

Es war schließlich der Altomünsterer Gemeinderat Markus Hagl (FWG), der die Gretchenfrage stellte: "Wer kümmert sich anschließend um das Equipment und die Probleme?" Bis dato helfe der EDV-Experte des Altomünsterer Rathauses aus, berichtete Richter, schränkte aber umgehend ein: "Das kann keine Dauerlösung sein, den Mann brauchen wir selber." Markus Hertlein, der Bürgermeister von Hilgertshausen-Tandern, warnte: Die IT-Infrastruktur der Schule entspreche der eines "mittelständischen Unternehmens", dafür benötige man mindestens eine Vollzeitstelle. Hertleins Adressaten sitzen indes nicht Altomünster, sondern in München und Berlin: Über die Folgekosten der Digitalisierung habe man sich von staatlicher Seite offenbar immer noch keine Gedanken gemacht, so der Rathauschef der Gemeinde Hilgertshausen-Tandern. Ebenso wenig darüber, wie es mit Updates, Upgrades und dem Kauf von neuer Hardware weitergeht, wenn das jetzige Equipment in spätestens fünf Jahren veraltet ist. "Bis dahin wird sich unser Freistaat schon etwas einfallen lassen", kommentierte der Altomünsterer Verwaltungschef Richter. Ob Ironie oder Besorgnis in seiner Stimme mitschwang, war unter den Beobachtern umstritten.

Die Digitalisierung ist nicht das einzige Großprojekt, das die Grund- und Mittelschule beschäftigt: Im kommenden Jahr steht etwa der Einbau eines Lifts im zentralen Treppenhaus des fünfzig Jahre alten Gebäudes an. "Eine Operation am offenen Herzen", nannte Richter die Maßnahme, diesmal eindeutig besorgt. Die entscheidenden Arbeitsphasen sollen in den Ferien über die Bühne gehen, dennoch müssen vermutlich externe Treppenkonstruktionen errichtet werden.

Die aktuelle Corona-Situation der Schule kam bei dem Treffen nicht zur Sprache: Schulleiterin Ute Weiß fehlte entschuldigt, ihre Stellvertreterin war nicht anwesend. Der Elternbeirat war immerhin durch eine Mitglied repräsentiert.

© SZ vom 06.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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