Dachau:Theatervorstellung nach Unfall abgebrochen

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Es erinnerte an die "Wetten,dass...?"-Sendung von vor gut einer Woche: Am ASV Dachau stürzt eine 14-jährige Darstellerin und verletzt sich.

Melanie Staudinger

Viele Zuschauer des Theaters am Stadtwald in Dachau fühlten sich sogleich an die "Wetten, dass...?"-Sendung von vor gut einer Woche erinnert, in der Samuel Koch bei einer Wette schwer stürzte. Mitten in der Veranstaltung am Sonntagnachmittag in der ASV-Halle ging der Vorhang zu, die Aufführung von "Dschungelbuch" wurde abgebrochen. "Der schwarze Panther hat sich verletzt", sagte ein kleiner Junge.

Die Aufführung von "Das Dschungelbuch" am Sonntag musste nach einem Unfall abgebrochen werden. (Foto: Toni Heigl)

Kurz darauf traf schon der Notarzt ein. Der schwarze Panther Baghira, gespielt von der 14-jährigen Melanie S., ist bei einem Sprung auf den Kopf gefallen. Das Mädchen klagte über starke Schmerzen. Die Diagnose: Gehirnerschütterung.

Am Sonntagnachmittag traf sich die Fußball-Abteilung des ASV Dachau zu ihrer Weihnachtsfeier. Sie sollte dieses Mal etwas ganz Besonderes werden. Gemeinsam wollten sich die Kicker "Das Dschungelbuch" der Jugendbühne am Stadtwald anschauen. Doch noch vor der Pause passierte der Unfall.

"Es war eigentlich ein relativ harmloser Sprung", sagte Jugendleiter und Regisseur Bernhard Vieregg am Montag auf Nachfrage der SZ. Bei den Proben seit September und auch bei der Premiere am Samstag sei nie etwas passiert, berichtete er.

Das Mädchen sprang vom Boden weg und sollte sich hinfallen lassen. Das jedoch ging am Sonntag schief. Melanie S. prallte mit dem Hinterkopf auf die Bühne. Der Sturz an sich, so berichtete der Theaterabteilungsleiter Heinz Dietz, ist anfangs gar nicht aufgefallen.

Doch der 14-Jährigen sei plötzlich schlecht geworden. Sie habe sich an Balu, gespielt von CSU-Stadtrat Hubert Trinkl, festgehalten. "Als die Szene aus war, ist sie umgefallen", sagte Dietz. Zuerst ging nur der Vorhang zu. Minuten später dann verkündeten die Veranstalter, dass die Aufführung abgebrochen werde. "Wir dachten zuerst, dass sie Kreislaufprobleme hat", so der Abteilungsleiter.

Das Mädchen sei ansprechbar gewesen, klagte über starke Kopfschmerzen und Probleme beim Atmen. Ein Notarzt brachte sie vorsichtshalber ins Krankenhaus nach Großhadern. Dort diagnostizierten die Ärzte eine Gehirnerschütterung. Der Verdacht, sie habe sich an der Halswirbelsäule verletzt, bestätigte sich zum Glück nicht. Am Montag dann kam die Entwarnung.

Dem Mädchen, das die Nacht in der Klinik verbrachte, gehe es schon viel besser, sagte Dietz. Ob sie bei den weiteren Veranstaltungen dabei sein werde, sei derzeit noch nicht klar. "Sie will unbedingt am Wochenende wieder spielen. Aber das darf sie nur, wenn die Ärzte das erlauben", so der Abteilungsleiter. Die Gesundheit gehe vor.

Die Aufführungen am kommenden Samstag und Sonntag würden auf jeden Fall stattfinden, sagte Dietz. Sollte Melanie S. nicht mehr mitmachen können, müsse eben Ersatz gefunden werden. Dietz weiter: "Jetzt ist erst einmal wichtig, dass sie wieder ganz gesund wird. Gott sei Dank ist alles so glimpflich abgegangen."

Seit 30 Jahren engagiert Dietz sich bereits im Theater am Stadtwald. Dass jedoch jemals eine Aufführung abgebrochen werden musste, daran kann er sich nicht erinnern.

© SZ vom 14.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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