Landtagswahl im Landkreis Dachau:Europäisch denken, lokal handeln

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Samuel Grimm ist mit 25 Jahren einer der jüngeren Kandidaten für die Landtagswahl am 8. Oktober. (Foto: Toni Heigl)

Samuel Grimm ist der Partei Volt beigetreten, weil er mit den "etablierten Parteien" unzufrieden gewesen ist. Seine Chance, in den Landtag einzuziehen, schätzt er gering ein, ihm geht es eher darum, seine Partei insgesamt bekannter zu machen.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Die paneuropäische Partei Volt gibt es seit 2017, seit September 2021 ist Samuel Grimm dabei. Für den 25-jährigen Dachauer ist Volt die einzige Partei, "die konsequent europäisch denkt". Zum anderen ist er mit der Politik "der etablierten Parteien unzufrieden". Die "globalen Krisen der Zukunft" könne man nämlich nur gemeinsam lösen, ist er überzeugt. Mit seiner eigenen Kandidatur wolle er den Wählerinnen und Wählern aufzeigen, "dass es durchaus andere Möglichkeiten gibt, als immer nur die etablierten Parteien neu durchzumischen".

Fragt man Grimm, warum die Menschen eine paneuropäische Partei bei einer Landtagswahl wählen sollten, sagt er, dass sich Volt nicht alleine auf die EU-Politik beschränke: "Die Voltgruppe Dachau ist auf lokaler Ebene aktiv und beteiligt sich damit auch an der Landespolitik." Der pragmatische Ansatz seiner Partei bedeute, "dass wir die besten Lösungen für Probleme in ganz Europa suchen und auf lokaler Ebene anwenden wollen".

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Alle fünf Jahre wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt, das nächste Mal am Sonntag, 8. Oktober. Berichte über Wahlkampfveranstaltungen, Analysen sowie Porträts aller Kandidaten im Stimmkreis Dachau finden Sie hier.

Grimm, der im fünften Semester Soziale Arbeit studiert, liegt dabei vor allem die Bildungs- und Sozialpolitik am Herzen. Er wolle, so sagt er, für eine "grundlegende Reform der Bildungssysteme sowie eine effektive Bekämpfung der Notstände innerhalb unseres Sozialsystems" einstehen. Grundsätzlich müssten soziale Berufe "durch bessere Bezahlung und ein besseres Image in der Bevölkerung attraktiver werden".

Dass seine Chancen, im Herbst in den bayerischen Landtag einzuziehen, gering sind, weiß Grimm. Bei seiner Kandidatur gehe es ihm vor allem darum, Volt als Bewegung und Partei bekannter zu machen. Wie das damit zusammenpasst, dass er statt durch den Landkreis zu touren, bis vor wenigen Tagen noch durch Afrika gereist ist? Darauf antwortet Grimm nur ausweichend: Diese für ihn "sehr besondere Reise" von Namibia bis nach Tansania sei schon lange geplant gewesen und habe deshalb nicht mehr auf einen Zeitpunkt nach der Wahl verschoben werden können. Bei Volt scheint man ihm das nicht übelzunehmen: Im Netz sieht man Anfang September, wie Parteifreunde fleißig Plakate mit Grimms Gesicht darauf anbringen.

Wenn der 25-Jährige übrigens nicht durch Afrika reist oder politisch aktiv ist, praktiziert er mittelalterlichen Schwertkampf.

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