Dachau:Heizöltank löst Großeinsatz aus

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Ein Leck im Öltank verursachte einen vierstündigen Großeinsatz der Feuerwehr in der Dachauer Altstadt.

Viktoria Großmann

Wegen eines Unfalls beim Befüllen des Heizöltanks musste die Konrad-Adenauer-Straße in der Dachauer Altstadt am Montagvormittag für gut vier Stunden gesperrt werden. Nach Angaben der Polizei liefen 200 Liter Öl aus. Der Unfall ereignete sich im Haus der Oberen Apotheke. Während des Betankens floss das Öllager über, obwohl es noch längst nicht gefüllt war, und das Öl breitete sich im Keller aus. Kurz darauf, neun Uhr am Morgen, war die Konrad-Adenauer-Straße bereits gesperrt. Mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehren Dachau, Hebertshausen und Karlsfeld blockierten bis etwa 13 Uhr die Straße, der City-Bus konnte nicht fahren, Autofahrer mussten Umwege nehmen. Der Tank war bereits mit 11 000 Litern Heizöl gefüllt - insgesamt 19 000 Liter fasst er - als der Fahrer des Tankwagens das Leck bemerkte. Er drehte daraufhin den Ölhahn zu. Der Inhaber der Apotheke, Max-Peter Lernbecher, rief die Feuerwehr. Diese rückte mit ihrer AC-Komponente, also den Fachleuten für Unfälle mit Chemikalien und Giftstoffen an. Das ausgeflossene Öl wurde mit einem speziellen Ölvlies aufgenommen. Etwa einen halben Zentimeter hoch habe das Öl im Heizkeller gestanden, sagte Lernbecher. Rund 4000 Liter seiner Tankfüllung wurde ebenfalls von den Feuerwehrleuten zurück ins Lieferfahrzeug gepumpt, um den Druck im Behälter zu verringern. Lernbecher zeigte sich bestürzt, dass die Lieferfirma für solche Fälle keinen Notfallplan habe und das Öl nicht selbst abpumpen könne. Die Brandgefahr sei gering gewesen, erklärte Feuerwehrkommandant Konrad Tonhauser, da Heizöl nicht leicht entzündlich sei und erst bei 300 Grad Celsius brenne. Jeweils sehr geringe Mengen des Öls, so Tonhauser, seien über Entlüftungsrohre auf die Straße gelaufen und auch in die Kanalisation gelangt. Von dort konnte es die Feuerwehr mit Hilfe eines Ölbindemittels absaugen. Dass das Öl ins Grundwasser gelange, sei ausgeschlossen. Der Grund für die Havarie war nach Vermutung der Umweltschutzabteilung im Landratsamt ein Fehler bei der Entlüftung des Tanks beziehungsweise ein technischer Defekt an der Entlüftungsanlage. Dadurch baute sich im Behälter ein Überdruck auf und die Flüssigkeit trat aus der Tanköffnung aus. Schäden und undichte Stellen am Tank konnte der vom Landratsamt bestellte Sachverständige nicht feststellen. Ein weiterer Sachverständiger der Abteilung für Umweltschutz wird nun die Folgeschäden feststellen. Wie viel Öl also möglicherweise ins Mauerwerk geflossen ist, und ob der Estrich ausgetauscht werden muss. Die Stadtwerke prüfen unterdessen, ob Reste des Öls trotz Feuerwehreinsatz in die Kanalisation geflossen sind. Heizöltanks haben nach Auskunft der Heizölhandelsfirma Montana keine Höchstlebensdauer, müssen aber laut Gesetz alle fünf Jahre auf Schäden überprüft werden. Ein Auslaufen der Tanks soll bei doppelwandigen Modellen die Leckanzeige verhindern, bei anderen würde ausfließendes Öl sich in einer Wanne sammeln und den Boden nicht erreichen, heißt es bei der Firma. Dass Öltanks auslaufen, ist selten, auch dem Bund Naturschutz gilt das Heizen mit Öl als "eher sichere" Methode. Was genau zum Ausfließen des Öls führte, wer dafür haftet und welche Folgeschäden es gibt, soll in den kommenden Tagen festgestellt werden.

Es sollte eine routinemäßige Öllieferung für die Apotheke Lernbecher in der Konrad-Adenauer-Straße werden. Doch dann kam es zu einem Unfall, bei dem 200 Liter Heizöl ausgelaufen seien. Die Feuerwehren aus Dachau, Hebertshausen und Karlsfeld blockierten beim Großeinsatz insgesamt vier Stunden die Altstadt. (Foto: npj)
© SZ vom 13.09.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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