Während die Stadt und insbesondere Kämmerer Thomas Ernst derzeit den Haushalt für 2024 erstellen, mehren sich noch einmal die Ausgaben im laufenden Jahr. Die Stadträte haben im Haupt- und Finanzausschuss außerplanmäßige Haushaltsmittel für vier verschiedene Vorhaben in Höhe von rund 633 000 Euro bereitgestellt.
Den Großteil des Geldes bekommt die Feuerwehr Dachau. Sie erhält zusätzlich 340 000 Euro, um am Fritz-Müller-Weg einen zweigeschossigen Container aufzustellen, in dem die Einsatzkräfte Szenarien wie einen Zimmer-, Keller- oder Wohnhausbrand, eine Türöffnung oder eine Personenrettung aus Höhen üben können. Die ursprünglich angesetzten Kosten in Höhe von 110 000 Euro für den Container seien "aufgrund der derzeitigen Lage" gestiegen, so das Stadtbauamt. Aktuell rechne man mit rund 400 000 Euro.
"Das Geld ist bei allen vier Punkten gut angelegt"
Auch der geplante Bürgerbiergarten auf dem Gelände der ehemaligen Schlossbergbrauerei wirft seinen finanziellen Schatten voraus. Der Biergarten in der Altstadt, den die Stadt nach einem langen Streit mit der bayerischen Schlösserverwaltung im kommenden Jahr eröffnen möchte, braucht einen Abwasseranschluss. Wie das Stadtbauamt mitteilt, sei der bisher angedachte Anschluss an dem Abwasserschacht auf dem Grundstück der Stadt verwehrt worden. Die "einzige Alternative" sei der Anschluss an einen vorhandenen Kanal am Hofgartenweg. Dies bedeute allerdings Mehrkosten in Höhe von 131 000 Euro, gleichwohl würde auch der Klosterkindergarten von dem Kanal profitieren.
Vor mehr als vier Jahren hat die Stadt den Zieglerbräu in direkter Nachbarschaft zum Rathaus gekauft, um darin neuen Platz für die Verwaltung zu schaffen. Doch weil das Geld im Haushalt nicht ausreicht, liegt die Rathauserweiterung seit fast drei Jahren auf Eis. Nur kleinere und kostengünstige Anpassungen kann sich die Stadt momentan leisten. So soll zum Beispiel ein neues Brandschutzkonzept kommen. Ende des Jahres will die aktuelle Wirtin Andrea Schneider den traditionellen Gastronomiebetrieb und das Hotel aufgeben. Die Stadt möchte das Restaurant im Erdgeschoss aber erhalten und es im kommenden Jahr wieder verpachten. Dafür sucht sie aktuell nach einem neuen Wirt. Um den Brandschutz zu gewährleisten, sind ein paar kleinere Umbaumaßnahmen erforderlich. Die dafür notwendigen Planungen schlagen nun mit Mehrkosten in Höhe von 80 000 Euro zu Buche.
Zudem kosten die Bauarbeiten in der inneren Schleißheimer Straße, wo ein Schmutzwasser- und Regenwasserkanal verlegt wurde, 80 000 Euro mehr als ursprünglich angenommen. Die Stadträte sprachen sich im Haupt- und Finanzausschuss einstimmig dafür aus, die außerplanmäßigen Mittel für alle vier Vorhaben noch in diesem Jahr freizugeben.