Krieg in der Ukraine:Demo und Gebet für Frieden in Europa

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Demonstranten protestieren auf dem Königsplatz in München gegen den Krieg in der Ukraine. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die Dachauer Jugendorganisationen rufen zu einer Demo am Rathausplatz auf. Die Versöhnungskirche betet für ukrainische KZ-Überlebende.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Gut 45 000 Menschen haben in München gegen den russischen Angriff auf die Ukraine demonstriert. Jetzt rufen die Dachauer Jugendorganisationen von CSU, SPD, FDP und Grünen sowie der Kreisjugendring zu einer Demo am Sonntag, 6. März, um 16 Uhr vor dem Rathaus auf, um ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und für Frieden in Europa zu setzen. "Die aktuelle Situation in der Ukraine erschüttert uns alle sehr. Wir können kaum glauben, dass nun wieder Krieg in einem europäischen Land herrscht", so Thomas Obeser von den Jungen Liberalen Dachau/Fürstenfeldbruck. Bereits in der vergangenen Woche riefen die Jugendorganisationen aus dem Landkreis zu einer Spontandemo für Solidarität mit der Ukraine auf.

In der Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau wird an diesem Freitag, 4. März, um 12.30 Uhr im ökumenischen Coventry-Gebet besonders für die Überlebenden des Konzentrationslagers Dachau und ihre Angehörigen in der Ukraine gebetet. Über das Maximilian-Kolbe-Werk erfuhren Pfarrer Björn Mensing und sein Team von der Gefahr, in der sich derzeit ein Überlebender des KZ Dachau befindet. Der 97-jährige Vasyl Volodko wohnt mit seiner Frau und Tochter 20 Kilometer südwestlich von Kiew. Dem Maximilian-Kolbe-Werk erzählte er von starken Bombardements: "Die Detonationen waren so gewaltig, dass unsere Fensterscheiben bebten." Seine Tochter Vera berichtet von leeren Regalen in den Geschäften und geschlossenen Apotheken. "Unser Vorrat an Mehl, Salz, Öl und Fleisch wird aber für einige Zeit ausreichen", sagt sie. Ihrem Vater, der schon einmal einen Krieg erleben musste, ging es in den ersten Tagen nach dem russischen Überfall sehr schlecht. "Er konnte kaum schlafen. Doch jetzt versucht er, meine Mutter und mich zu beruhigen und uns Trost zu spenden."

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