Seit August müssen Autofahrer fürs Parken auf der Ostseite des Dachauer Bahnhofes bezahlen. Jetzt will die SPD-Fraktion im Dachauer Stadtrat in unmittelbarer Nähe zumindest kostenlose Kurzparkflächen errichten. In einem Antrag fordern die Sozialdemokraten mindestens drei neue Kiss-and-Ride (K+R)-Parkplätze an der Ostseite des Bahnhofes. Damit wolle man "die Annehmlichkeiten für Bahnreisende verbessern", heißt es in einer Pressemitteilung.
Lange war es kostenlos, sein Auto auf dem Pendlerparkplatz am Dachauer Bahnhof abzustellen. Im Sommer entschied sich die Stadt dann dazu, ihre Parkflächen an die Deutsche Bahn zu vermieten. Diese wiederum lässt die 580 Stellplätze seit August von der Contipark Parkgaragen GmbH bewirtschaften. Seitdem müssen Pendler fürs Parken am Bahnhof bezahlen: Eine Stunde kostet 50 Cent, ein Tag zwei Euro, eine Woche acht Euro, ein Monat 22 Euro.
Chaos am Straßenrand
Das Ende des Nulltarifs führte dazu, dass der Randstreifen entlang der Oberen Moosschwaigestraße als Parkfläche immer begehrter wurde, obwohl das Areal in Privatbesitz nie als Abstellfläche vorgesehen war. Nachdem sich der Eigentümer über die wilde Parkerei beschwert hatte, entschied sich eine Mehrheit im Verkehrsausschuss im Oktober dazu, die Straße im Abschnitt vom Park-and-Ride-Parkplatz bis zur Unterführung mit Baumstämmen zu blockieren. Seitdem gibt es keine kostenlosen und dauerhaft benutzbaren Parkflächen in Bahnhofsnähe mehr.
An der Westseite des Bahnhofes existieren bereits K+R-Parkplätze. Dort können Autofahrer kurz halten, um Menschen am Bahnhof abzusetzen oder abzuholen. Dies hätte sich als "äußerst nützlich erwiesen", so SPD-Stadtrat Berkay Kengeroglu. Auf der Ostseite fehle ein entsprechendes Angebot.
Östlicher Eingang des Bahnhofes ist barrierefreier
Die SPD-Fraktion schlägt vor, die neuen K+R-Parkplätze entlang der Oberen Moosschwaigestraße zwischen der Zufahrt zum Behindertenparkplatz und dem Eingang zu den Sonnengärten zu errichten. Schilder sollen auf die kostenlosen Parkflächen hinweisen: ein K+R-Schild mit dem Zusatz "30 Minuten mit Parkscheibe". So stelle man sicher, dass die Parkplätze für möglichst viele Dachauerinnen und Dachauer verfügbar seien, so die SPD. Auch sei der östliche Eingang des Bahnhofes deutlich barriereärmer als der westliche. Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, könne man dort besser abholen oder absetzen.
Die geforderten K+R-Parkplätze sollen dazu beitragen, "den Bahnhofsbereich weiter zu einem bequemen und zugänglichen Verkehrsknotenpunkt zu entwickeln".
