Verkehr:Stadt geht gegen Wildparker am S-Bahnhof vor

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Die letzten "kostenlosen" Parkplätze am Dachauer Bahnhof, diejenigen entlang der Oberen Moosschwaige-Straße zwischen Unterführung und kostenpflichtigem P&R Parkplatz werden entfernt. (Foto: Toni Heigl)

Viele Pendler stellen ihre Autos einfach auf dem Randstreifen entlang der Oberen Moosschwaigestraße ab. Baumstämme sollen das nun verhindern.

Von Gregor Schiegl, Dachau

Mit dem Parken zum Nulltarif rund um den Dachauer S-Bahnhof dürfte es bald komplett vorbei sein. Der Verkehrsausschuss des Stadtrats hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Obere Moosschwaigestraße im Abschnitt vom Park-and-Ride-Parkplatz bis zur Unterführung mit Baumstämmen zu blockieren. Damit soll verhindert werden, dass S-Bahn-Pendler hier weiter ihre Fahrzeuge abstellen. Mit Nein votierte nur der Vertreter der AfD im Ausschuss, Jürgen Henritzi.

Als Parkplatz war der Randstreifen an der Oberen Moosschwaigestraße offiziell nie vorgesehen. Bei dem unbebauten Areal handelt es sich um ein Privatgrundstück, weshalb die Stadt auch mit Halteverbotsschildern hier keine Handhabe hätte; die Verkehrszeichen gelten nur auf öffentlichen Flächen. Dem Eigentümer scheint die wilde Parkerei selbst ein Dorn im Auge zu sein. Wie Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) mitteilte, habe der Eigentümer sich jüngst noch einmal per Mail an die Stadt gewandt, mit der Bitte, den Randbereich entlang der Straße mit Baumstämmen abzuriegeln.

Die letzten kostenlosen Parkplätze verschwinden

Mit dieser Maßnahme würden auch die letzten rund 35 kostenlos benutzbaren Parkplätze in Bahnhofsnähe verschwinden. Der Park-and-Ride-Platz am S-Bahnhof wird seit August dieses Jahres von einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn bewirtschaftet und zwar kostenpflichtig.

Stadtrat Michael Eisenmann vom Bündnis für Dachau begrüßte die Maßnahme gegen "vorschriftswidriges Parken", forderte aber darüber hinaus, in der Kurve, die von der Augustenfelder Straße stadteinwärts zur Bahnunterführung schwenkt, ein absolutes Halteverbot festzusetzen. Dort habe er auch schon geparkte Autos gesehen, "das macht die Sache zum Teil extrem unübersichtlich" und auch gefährlich: Die Unterführung ist so eng, dass sie nur einspurig befahrbar ist. Der OB versprach, Eisenmanns Vorschlag nach Rücksprache mit der Polizei zu prüfen.

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