Dachauer Altstadt:Café Gramsci muss schließen

Lesezeit: 1 min

Die Tage des Café Gramsci in der Burgfriedenstraße sind gezählt. (Foto: Toni Heigl)

Dass das Gebäude in der Burgfriedenstraße in einem schlechten baulichen Zustand ist, war schon länger bekannt. Nun hat die Stadt entschieden, dass ein Weiterbetrieb nicht in Frage kommt.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Nun ist die Entscheidung schneller gefallen, als Christian Salvermoser erwartet hat: Der Betreiber des Café Gramsci muss den Laden dicht machen. Das ist das Ergebnis einer nicht-öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Mittwochabend. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) bezeichnet diese Entscheidung als "ausgesprochen bedauerlich, jedoch angesichts der gravierenden Mängel absolut richtig". Salvermoser selbst findet am Freitagnachmittag noch keine Worte für die Entscheidung: "Ich muss das jetzt erst einmal verdauen."

Schon länger ist bekannt, dass die Burgfriedenstraße 3, wo sich im Hinterhaus das Café Gramsci und im Vorderhaus die Kleine Altstadtgalerie befindet, in einem schlechten baulichen Zustand ist. Doch erst mit der Rückgabe der Gebäude durch die Brücke e.V. musste sich die Stadt eingehender mit den Mängeln beschäftigen.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Seit der Gebäudeübergabe im Frühjahr 2022 an die Stadt, die stets Eigentümerin war, fanden Begehungen der Gebäude statt, die den ersten Eindruck von dem schlechten Zustand "mehr als bestätigten", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Vor allem das Gebäude des Café Gramsci offenbarte demnach "erhebliche Mängel am Tragwerk". Darunter "nicht fachmännisch vorgenommene Ausbesserungen am Dachstuhl" sowie korrodierte Stahlträger im Untergeschoss, "von denen sich bei Berührung größere Teile lösten". Auch die Elektroinstallation weise "gravierende Mängel" auf. Zwar ist auch das Vordergebäude, in dem die Kleine Altstadtgalerie zuhause ist, nicht im besten Zustand - so dramatisch wie im Rückgebäude ist die Lage aber offenbar bei Weitem nicht.

Die Sanierung ist laut Stadt unvereinbar mit der angespannten Haushaltslage

Für die Behebung der Mängel an beiden Gebäuden rechnet die Stadt mit Kosten in einer Größenordnung von 300 000 bis 500 000 Euro. Ob diese Schätzungen noch einmal nach oben korrigiert werden müssen, werden wohl erst weitere Untersuchungen zeigen. Fest steht nur: "Ein Großteil der Kosten für eine Sanierung entstünde am Rückgebäude." Deshalb hat der Haupt- und Finanzausschuss entschieden, von einer Sanierung des Café Gramsci abzusehen. Die weitere Nutzung wird eingestellt.

Immerhin, die Kleine Altstadtgalerie darf - zumindest vorerst - offen bleiben. Hier sollen laut Pressemitteilung weitere Untersuchungen und Kostenermittlungen erfolgen, bezogen auf eine weitere Nutzung von fünf bis zehn Jahren.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKatzenkastrations-Aktion im Landkreis
:"Ich will den Tieren helfen und nicht die Bauern bekritteln"

Der Verein Tierschutz-hilfevorort führt derzeit eine Kastrationsaktion bei wild lebenden Katzen durch. 135 Tiere in zwei Wochen sind schon operiert worden. Möglich ist das durch Spenden und engagierte Tierärzte.

Von Alexandra Vettori

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: