Corona-Pandemie:Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt - Landkreis zieht die Notbremse

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Von Montag an gelten erneute Einschränkungen für wieder eröffnete Geschäfte und Museen sowie bei allgemeinen Kontakten und im Sport.

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Dachau schnellt nach oben, und die Neuinfektionen mit den Virus-Mutationen nehmen bereits zwei Drittel aller Fälle ein. Am Sonntagnachmittag lag die Inzidenz bei 78, 1, wie das Landratsamt mitteilte. Somit wurde der Inzidenzwert von 50 Neuinfektion pro 100 000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage nun schon an vier aufeinanderfolgenden Tagen überschritten. Von Montag, 15. März, sind die Lockerungen deshalb den Regeln für Regionen mit einem Inzidenzwert zwischen 50 und 100 angepasst. Das bedeutet erneute Einschränkungen für die am vergangenen Montag erst wieder eröffneten Geschäfte und Museen sowie bei den allgemeinen Kontakten und im Sport.

Diese Entwicklung hat nun das Landratsamt und die Einzelhändler im Landkreis überholt, die am Freitag noch die Kampagne "Zamhalten" vorgestellt hatten. Landrat Stefan Löwl (CSU) rief zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Corona-Lockerungen seit dem 8. März auf. Die Lockerungen zur Öffnung von Geschäften, Gastronomiebetrieben und Dienstleistern erfolgen schrittweise und sind gekoppelt an den Inzidenzwert des jeweiligen Landkreises. "Wir haben also die Möglichkeit zu Lockerungen und Öffnungen - aber wir können sie nur dann schnell und im vollen Umfang nutzen, wenn auch die Zahlen bei uns im Landkreis stimmen", sagt Landrat Löwl. Im Umkehrschluss: "Wir können nur dann nachhaltig lockern, wenn wir diszipliniert und verantwortungsvoll mit diesen zurückgewonnenen Freiheiten umgehen", so Löwl.

"Wir müssen die aktuellen Regeln als Chance begreifen"

In der aktuell verschärften Situation verliert die Kampagne jedoch keinesfalls an Bedeutung. "Ich kann nur appellieren: Maske tragen, Abstand halten und auch weiterhin die eigenen Kontakte beschränken." Das war und ist ganz im Sinne der Gewerbetreibenden; der landkreisweite Gewerbeverband "Dachau handelt e.V." unterstützt die Kampagne. "Zamhalten bedeutet sich dran halten - für Dich, für mich, für uns alle", wie es in einer Pressemitteilung heißt - und jetzt eben, damit die Inzidenz durch gemeinsames Handeln wieder sinkt. Vorstandsmitglied Ralf Weimer will die Kampagne nicht als erhobenen Zeigefinger verstanden wissen: "Wir müssen die aktuellen Regeln als Chance begreifen. Bislang gab es einen bayernweiten Lockdown - egal, wie hoch oder niedrig der Inzidenzwert vor Ort in den einzelnen Regionen war. Nun haben wir die Möglichkeit, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann, dass die Geschäfte und Restaurants vor Ort wieder öffnen dürfen und dann auch offen bleiben können." Landrat Löwl ergänzt: Denn wenn und solange die Zahlen in die falsche Richtung gingen, greife leider die sogenannte Notbremse.

Momentan dürfen zum Beispiel die Ladengeschäfte nur noch im Modell "click&meet" öffnen. Kunden können also nur nach vorheriger Terminbuchung für einen fest begrenzten Zeitraum das Ladengeschäft betreten, einer pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche; FFP2-Maskenpflicht und Hygienekonzept sind obligatorisch. Läden des täglichen Bedarfs sind unter einer Vielzahl von Auflagen geöffnet.

Der Schulunterricht findet in allen Altersstufen im Wechselunterricht statt. Die "Corona-Verstärker-Busse" werden auf stark frequentierten Routen im Landkreis wieder eingesetzt. Informationen unter www.landratsamt-dachau.de/schuelerbefoerderung.

© SZ vom 15.03.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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