Die Gemeinde Vierkirchen und der örtliche Fischereiverein haben die Untere Naturschutzbehörde im Dachauer Landratsamt aufgefordert, eine Abschussgenehmigung für die im Naturbad angesiedelten Biber zu erteilen.
Die von den unter Naturschutz stehenden Tieren verursachten Schäden seien inzwischen so groß, dass dem Treiben der Biber ein Ende gesetzt werden müsse. Beide Antragsteller weisen in ihrem Schreiben darauf hin, dass sie auch Haftungsansprüche prüfen werden.
Das Schreiben listet die bereits durch die Biber entstandenen Schäden im Naturbad Vierkirchen auf. Demnach sind schon viele der urwüchsigen Bäume von den Tieren angefressen, das Ambiente des Naturbads sei bereits empfindlich gestört.
Weil die Biber den Ramelsbach mit einem Damm aufgestaut und in der Uferregion einen Fluchtgang zum angrenzenden Gemeindeweiher gebaut haben, seien einige Bereiche schon unterspült. Dadurch bestehe die Gefahr, dass der Gemeindeweiher auslaufe, der einen großen und wertvollen Fischbestand habe.
Die von den Bibern gebauten Wohnhöhlen reichten schon bis in die Mitte der Liegewiese des Naturbads. Gemeinderat und Fischereiverein befürchten deshalb, dass das in unmittelbarer Nähe liegende Biotop zur Reinigung des Schwimmbereichs mit hochwertigen Filteranlagen und mehr als 1200 Pflanzen gefährdet ist. Schäden im Wasserbereich des Naturbads hätten verheerende Folgen, weil dort hochwertige Folien ausgelegt seien.
Auch der Ortstermin mit Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde, des Bundes Naturschutz und einem Biberbeauftragten habe den Konflikt nicht lösen können. Die Klappe im Ramelsbach und Drahtmanschetten hätten die Biber nicht aufhalten können.
Es sei unbestritten, dass Biber für die Wasserqualität und die Biodiversität von Bedeutung seien. Doch im Fall des Naturbads Vierkirchen seien die durch die Biber verursachten Schäden bei weitem höher als ihr Nutzen. Ein Abschuss der Tiere sei deshalb unvermeidlich, auh im Hinblick auf die bevorstehende Badesaison.