Vor zehn Jahren ist die Belarussin Irina G. im Rahmen eines Freiwilligenprojekts nach Deutschland gekommen. Sie blieb, studierte und ist mittlerweile in der politischen Bildungsarbeit in Dachau und München tätig. Die umstrittene Präsidentenwahl Anfang August, die Amtsinhaber Alexander Lukaschenko wohl nur durch Manipulation mit 80 Prozent gewann, verfolgte sie als Beobachterin im belarussischen Generalkonsulat in München. Um sie und ihre Familie in der Hauptstadt Minsk vor Repressionen zu schützen, hat die SZ Irina G.s Namen anonymisiert. Die Ereignisse in dem osteuropäischen Staat bewegen die Frau emotional, während des eineinhalbstündigen Gesprächs am Mittwochvormittag laufen ihr mehrmals Tränen über die Wangen.
Belarus:"Nicht aufgeben"
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Irina G. ist gebürtige Belarussin. Die dortige Präsidentschaftswahl begleitete sie von München aus als Wahlbeobachterin. Warum mit dem Ergebnis etwas nicht stimmen kann und wie sie die Demonstranten aus dem Ausland unterstützt.
Interview von Thomas Balbierer, Dachau
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