Bogenhausen:Frau will Wespennest abfackeln und setzt Balkon in Flammen

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Die Bogenhausenerin musste auf schmerzliche Weise feststellen, dass man Wespennester nicht mit Feuer bekämpfen sollte. (Foto: Osterloher; Feuerwehr München)

Der Brand erreicht auch den Balkon darüber. Als die Feuerwehr anrückt, brennen im Zimmer bereits die Möbel.

Von Martin Bernstein

Dass es sich rächen kann, geschützten Tieren nach dem Leben zu trachten, musste eine Bogenhausenerin am Dienstagmorgen erkennen. Sie hatte versucht, ein Wespennest auf ihrem Balkon am Fritz-Meyer-Weg abzufackeln. Doch die Natur schlug zurück. Das Feuer geriet außer Kontrolle. Am Ende stand ein Sachschaden von etwa 50 000 Euro.

Nachdem das Feuer die Balkonmöbel der Frau entzündet hatte, alarmierte die Bewohnerin umgehend die Feuerwehr, schloss die Balkontüre und tat das, was wohl auch Wespen in so einer Situation tun - sie brachte sich in Sicherheit. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der Balkon im vierten Obergeschoss vollkommen in Brand. Die Flammen hatten bereits den Balkon darüber erreicht.

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Sofort bereitete die Feuerwehr einen ersten Löschangriff über die Drehleiter vor. Ein weiterer Trupp drang über das Treppenhaus zur Brandbekämpfung in die Wohnung vor. An der Eingangstüre setzten die Feuerwehrleute einen Rauchschutzvorhang ein, um eine Ausbreitung giftiger Dämpfe in den Treppenraum zu verhindern. Das Feuer auf dem Balkon konnte von der Drehleiter aus schnell gelöscht werden.

Der darüber liegende Balkon wurde ebenfalls durch das Feuer beschädigt. Da eine Fensterscheibe durch die Hitze geborsten war, brannten in dem Zimmer bereits die Möbel. Der zweite Trupp löschte diesen Brand. Das Zimmer ist wegen des Brandes und der massiven Verrußung derzeit nicht benutzbar. Der Rest der Wohnung wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen, da die Türen innerhalb der Wohnung geschlossen waren.

Für weitere Bewohner des Gebäudes bestand nach Auskunft der Berufsfeuerwehr keine Gefahr. Die Bewohnerin der Brandwohnung wurde zum Glück nicht verletzt. Wie es den Wespen geht, war nicht zu erfahren.

Die Feuerwehr weist aus diesem aktuellen Anlass darauf hin, das Wespen unter Naturschutz stehen. Unter der Nummer 112 kann man sich im Zweifelsfall Rat holen. Für Wespen sind - anders als für Bienen - normalerweise private Schädlingsbekämpfer zuständig. Die Feuerwehr rückt nur in besonderen Notfällen aus. Damit ein solcher nicht entsteht, sollte man jedenfalls Wespennester keinesfalls mit Feuer bekämpfen.

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