Sicherheitsdienst:CSU will "Blaue Sheriffs" auch am Königsplatz

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Seit gut fünf Jahren gehen die Mitarbeiter vom Kommunalen Außendienst auf Streife. (Foto: Stephan Rumpf)
  • Seit vergangenem Sommer gehen Mitarbeiter des kommunalen Außendienstes am Münchner Hauptbahnhof auf Streife.
  • Sie kommen bei Geschäftsleuten, Anwohnern und Politikern gleichermaßen gut an.
  • Nun wollen einige CSU-Stadträte die "Blauen Sheriffs" auch am Königsplatz sehen - doch das Personal ist knapp.

Von Thomas Anlauf

Die "Blauen Sheriffs", die seit einem halben Jahr im Umfeld des Münchner Hauptbahnhofs auf Streife sind, kommen bei Geschäftsleuten, Anwohnern und Politikern gleichermaßen gut an. Die uniformierten, aber weitgehend unbewaffneten Mitarbeiter des Kommunalen Außendienstes (KAD) vermitteln vielen Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Sie sind Ansprechpartner für Touristen und für die Münchner im Bahnhofsviertel ein Signal, dass da jemand nach dem Rechten schaut.

Der Ruf der städtischen Streifendienstes ist offenbar so gut, dass einige CSU-Stadträte bereits ein neues Einsatzgebiet für den Kommunalen Außendienst ausgemacht haben: den Bereich um den Königsplatz. Dorthin sind seit den vor zwei Jahren verschärften Kontrollen rund um den Hauptbahnhof durch die Polizei und die Präsenz des KAD einige Obdachlose und Menschen aus der Drogenszene abgewandert.

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Das Polizeipräsidium hat deshalb den Königsplatz bereits in das "Streifengebiet der Schwerpunkteinsätze rund um den Hauptbahnhof mit aufgenommen", heißt es in einer Stellungnahme. So sei die Zahl der Einsätze am Königsplatz im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 von 80 auf 101 gestiegen. Es gab dort auch 18 Einsätze wegen Rauschgiftdelikten, was die Polizei aber auch auf die häufigeren Kontrollen am Platz zurückführt: Wer mehr kontrolliert, entdeckt auch mehr Straftaten.

Die Polizei hielte es deshalb durchaus für eine sinnvolle Maßnahme, mittelfristig auch dort den städtischen Streifendienst des Kreisverwaltungsreferats einzusetzen. Zunächst jedoch solle der KAD erst einmal sein bisheriges Gebiet rund um den Hauptbahnhof überhaupt vollständig besetzen. Denn daran hakt es auch ein halbes Jahr nach der Einführung des Dienstes noch. Der Stadtrat hatte eigentlich beschlossen, im Bahnhofsviertel insgesamt 85 Einsatzkräfte auf drei Schichten verteilt von zehn Uhr bis 6.30 Uhr am nächsten Morgen zwischen Altem Botanischen Garten, Paul-Heyse-Unterführung und Nußbaumpark auf Streife zu schicken, dazu sollten noch 15 Innendienstmitarbeiter kommen. Doch bislang konnten nicht alle Stellen besetzt werden, viele neue Mitarbeiter sind noch in der Ausbildung. Die Folge: Das Einsatzgebiet kann von den Außendienstlern in ihrer blauen Uniform bislang weder vollständig noch rund um die Uhr abgegangen und kontrolliert werden.

Deshalb hält das Kreisverwaltungsreferat, das für den KAD zuständig ist, eine Ausweitung des Gebiets momentan nicht für sinnvoll. Dazu bräuchte es deutlich mehr Personal, das vom Stadtrat bislang jedoch vorgesehen ist. Außerdem will das Kreisverwaltungsreferat vermeiden, dass der Streifendienst künftig nach dem Gießkannenprinzip eingesetzt werden könnte: Dort, wo Anwohner und einige Politiker einen neuen sozialen Brennpunkt vermuten, müssten dann sporadisch einige wenige Außendienstler Präsenz zeigen. Doch darin sind sich Polizei und Sicherheitsbehörde einig: Wenn es überhaupt einen Brennpunkt in München gibt, dann am Hauptbahnhof.

© SZ vom 21.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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