Bar Kopper:Diese Bar ist schön, macht aber auch viel Arbeit

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Der sechs Meter lange Tresen besteht aus Kupfer, das jede Nacht mühsam geputzt werden muss und der Bar ihren Namen verleiht: Kopper leitet sich ab vom englischen Begriff "Copper". (Foto: Stephan Rumpf)

Von außen übersieht man die Bar Kopper in der Maxvorstadt fast. Drinnen soll man sich wohlfühlen - aber nicht zu sehr.

Von Anna Hoben

Wer heute eine Bar aufmacht, hat es auch nicht leicht. Denn eine Bar ist ja längst nicht mehr nur eine Bar, so zum Trinken, Sitzen, Reden und Zeitvergessen. Sie ist die Verlängerung der Identität des Gastes, und damit zusammenkommt, was zusammenpasst, benötigt die Bar natürlich eine ganz eigene Identität. Wer heute eine Bar aufmacht, muss sich also fragen: Wer ist sie, und wenn ja, für wie viele?

Im Fall der Bar Kopper im Theresienhof in der Maxvorstadt könnten die Überlegungen etwa folgendermaßen gewesen sein: Stylish soll sie sein, aber nicht überstylt. Ein paar bewusste Stilbrüche könnten helfen, das Ganze ironisch rüberkommen zu lassen. Essen und Getränke sollen ein hohes Niveau haben, aber der Gast soll nicht den Eindruck bekommen, dass alle hier einen, pardon, Stock im Allerwertesten haben. Er soll sich wohlfühlen, aber nicht so sehr, dass er zu vorgerückter Stunde aufsteht und anfängt zu tanzen.

Bar Kopper
:Aufwendiger Glanz

Die Cocktails in der Bar Kopper sind ausgefallen und lecker, aber auch kostspielig. Haupt-Blickfang ist der Tresen aus Kupfer.

Seit zwei Wochen hat die Bar Kopper geöffnet, noch befindet man sich im Softopening-Modus, das heißt, es wird noch nicht groß geworben, wer reinschneit, der schneit eben rein. Betrieben wird die Kopper-Bar von Moritz Meyn, der in Schwabing vor zwei Jahren das mexikanische Restaurant "Isses" eröffnet hat.

Barchef ist der Münchner Manuel Pinciroli, der zuvor im Flushing Meadows, in der Goldenen Bar und der Cordo-Bar gearbeitet hat. Die Cocktails, die er kreiert, nennen sich - nach ihrer jeweiligen Hauptzutat - Pinie, Kürbis oder Horseradish. Ausgefallen und lecker sind sie, kostspielig auch (13 Euro). Ein kleines Bier kostet 4 Euro, die Gerichte (Ceviche, Black-Kale-Salat, Udon-Nudeln, Beef Ribs) zwischen 9 und 19 Euro.

Von außen übersieht man die Location in der Theresienstraße fast. Haupt-Blickfang drinnen ist ein sechs Meter langer Tresen aus Kupfer. Der ist schön, macht aber auch viel Arbeit: Nach Bar-Schluss muss er jede Nacht aufwendig poliert werden. Die Wände haben die Betreiber vom Berliner Graffiti-Künstler Stohead gestalten lassen. Da wird das Motto Kopper variiert (vom englischen Wort copper für Kupfer). Ob die Kopper-Bar in ein paar Monaten richtig glänzt und ihr Publikum gefunden hat, wird sich zeigen.

© SZ vom 16.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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