Das Computersystem, mit dem ankommende Flüchtlinge bundesweit registriert und verteilt werden, soll angeblich bald 24 Stunden am Tag in Betrieb sein. Er selbst habe dies am Mittwoch mit seinen Ressortkollegen aus den anderen Ländern geklärt, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag.
Bisher wird das System Easy um 20 Uhr abgeschaltet, Flüchtlinge, die später ankommen, können nicht mehr erfasst werden - was gerade die Behörden in München jeden Tag vor große Probleme stellt.
Herrmann habe sich der Sache angenommen
Formal ist Herrmann für Easy gar nicht zuständig, in Bayern fällt die Angelegenheit in das Ressort der Sozialministerin Emilia Müller (CSU). Ihre Sprecherin sagte: "Ich habe derzeit keine Kenntnis, dass das final geklärt ist." Herrmann habe sich der Sache angenommen, da in den meisten anderen Bundesländern die Innenministerien zuständig seien, hieß es aus dessen Ministerium.
Wann der Betrieb umgestellt wird, ließ Herrmann offen. "Ich kann nicht verstehen, dass es in anderen Ländern jemanden gibt, der sagt, ein 24-Stunden-Betrieb sei nicht zumutbar", sagte Herrmann. Der stärkste Einwand gegen den Dauerbetrieb kam offenbar aus Nordrhein-Westfalen. Dass ausgerechnet das größte Land den größten Widerstand geleistet habe, sei "schon etwas unverschämt", schickte Hermann als Spitze in das rot-grün regierte Bundesland.