Aktion #sieinspiriertmich:München sucht inspirierende Frauen

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Aktivistin Kübra Gümüsay tritt am 9. März beim Thementag #sieinspiriertmich auf. (Foto: Jürgen Schwarz/imago)

Die Großmutter, die Kanzlerin oder eine Aktivistin: Das Kulturreferat sammelt Geschichten von Frauen, die andere begeistern - Frauen wie Männer.

Von Christiane Lutz, München

Welche Frauen finden die Münchnerinnen und Münchner inspirierend? Das möchte das städtische Kulturreferat herausfinden. In den kommenden Wochen wird eine Webseite entstehen, auf der Frauen und Männer erzählen, welche Frauen sie begeistert haben. In kurzen Videobeiträgen, Fotos und kleinen Texten soll eine große Sammlung an Stimmen entstehen und den Blick auf inspirierende Frauen richten.

Ob es sich dabei um die Bundeskanzlerin handelt, um die Großmutter, die sieben Kinder großgezogen hat, oder die Nachbarin, die mutig war und sich selbständig machte, ist egal. Von Ende Januar an werden die Geschichten auf www.sieinspiriertmich.de zu lesen sein.

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Deutschland, das muss man sich einmal vorstellen, war in Europa richtig früh dran, als es am 12. November 1918 das Wahlrecht für Frauen einführte. Besser gesagt: als ein paar unermüdliche Aktivistinnen sich das Recht erstritten, wählen gehen zu dürfen. In Frankreich durften Frauen erst von 1944 an, in der Schweiz sogar erst von 1971 an wählen. Den Geist der Frauenbewegung will das Kulturreferat anlässlich des hundertsten Jahrestags, der im vergangenen November begangen wurde, mit ins Jahr 2019 nehmen.

Den Name der Webseite hat das Kulturreferat vom englischsprachigen Hashtag #Sheinspiresme übernommen, unter dem man seit einiger Zeit auf Twitter kleine Geschichten inspirierender Frauen jeden Alters und Berufs, jeder Körperform und Nationalität nachlesen kann. Jenny Becker, Sprecherin des Kulturreferats, hofft, mit der Webseite eine große Reichweite für feministische Anliegen zu erreichen: "Bei der Idee ist uns wichtig, auf das Verbindende des Feminismus hinzuweisen, nicht auf das Trennende."

Gerade weil sich die Vorstellung dessen, was Feminismus sein kann, von Frau zu Frau, von Mensch zu Mensch unterscheide und teils zu Uneinigkeit führe. Becker wünscht sich eine positive Webseite. Eine, die Mädchen und Frauen Mut macht und diejenigen in den Mittelpunkt rückt, die bisher vielleicht keine Aufmerksamkeit erfahren, diese aber verdient haben. Besonders wichtig ist Becker auch, darauf hinzuweisen, dass Männer genauso aufgefordert sind mitzumachen wie Frauen. Feminismus funktioniert nur mit Männern - und außerdem: Frauen inspirieren ja durchaus geschlechterübergreifend.

Die Webseite soll auch als Wegbereiter für eine Veranstaltung zum diesjährigen Weltfrauentag funktionieren. Unter dem gleichen Namen #Sieinspiriertmich finden am 9. März ein Thementag und ein Fest in der Muffathalle statt. Neben feministischen Kulturinitiativen werden unter anderen die Netzaktivistin Kübra Gümüsay zu Gast sein, die Schauspielerin und Kabarettistin Jilet Ayse, Schauspielerin Lara Sophie Milagro und Filmemacherin Doris Dörrie.

Wer bei der Aktion #sieinspiriertmich mitmachen und erzählen will, wer ihn oder sie inspiriert, kann am 11. oder 18. Januar zwischen 14 und 18 Uhr ins Studio Stefanie Kresse kommen (Karl-Theodor-Straße 18, Anmeldung unter angela@genau-unser-ding.de) und dort sein Statement abgeben. Wer mag, kann sich auch fotografieren lassen.

© SZ vom 09.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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