Aktuelles Lexikon:Wattenmeer

Zweimal täglich fällt das Wattenmeer trocken und legt den Meeresboden frei. (Foto: imago stock&people/imago stock&people)

Ein einzigartiger Lebensraum mit mehr als 10 000 Tier- und Pflanzenarten, nun bedroht durch einen Schiffsbrand.

Von Christina Berndt

Das Wattenmeer, das gerade von brennenden Akkus bedroht wird, ist einer der faszinierendsten Lebensräume der Welt. Neben dem Oberen Mittelrheintal ist es die einzige Gegend in Deutschland, die von der Unesco den Status "Weltnaturerbe" erhalten hat. Fast das gesamte Wattenmeer steht zudem unter Naturschutz. Es zieht sich an der Nordseeküste etwa 500 Kilometer von der niederländischen Hafenstadt Den Helder über die West-, Ost- und Nordfriesischen Inseln bis hoch nach Skallingen in Dänemark. Breit ist das Wattenmeer maximal 40 Kilometer, denn wesentlich für seine Besonderheit ist die enge Lage zwischen Küste und vorgelagerten Inseln. Wenn die Ebbe zweimal täglich das Wasser aus diesem Streifen zieht, fällt das Wattenmeer trocken, es wird zum "watend begehbaren Meer", der nasse Meeresboden, das Watt, liegt dann als Feuchtbiotop frei, bis die Flut das Wasser zurückspült. Dadurch bietet das Wattenmeer mehr als 10 000 Tier- und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum. Hier wird so viel Biomasse produziert wie fast nirgends auf der Welt, auch deshalb kommen jährlich zehn Millionen Zugvögel vorbei. Zur Schutzzone gehören neben der reinen Wattfläche zahlreiche andere Lebensräume, wie Marschflächen, See- und Salzgraswiesen, Dünen und Sandbänke.

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