Aktuelles Lexikon:Sturmflut

Starker Wind drückt seit Freitag das Wasser der Ostsee gegen die Küste von Schleswig-Holstein. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Ein Phänomen, das auch in der Ostsee entstehen kann, selbst wenn diese keine große Tide kennt.

Von Christina Berndt

Die Meteorologen hatten die Sturmflut an der deutschen Ostseeküste und in Teilen Dänemarks und Schwedens angekündigt. Dabei hat der Begriff Sturmflut an der Ostsee nur bedingt etwas mit einer verstärkten Flut zu tun, denn Tide gibt es an der Ostsee kaum. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt dort üblicherweise nur etwa 15 Zentimeter. Eine Sturmflut kann aber auch allein durch schweren Sturm entstehen. In diesem Fall drücken die starken Winde, die sich wegen der besonderen Lage eines Hoch- und eines Tiefdruckgebiets über Westeuropa bilden, so große Wassermassen an Schleswig-Holsteins Ostküste, dass der Pegel des Meeres weit über Normalmaße steigen wird. Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrografie beginnt an der Ostseeküste eine Sturmflut bei einem Wasserstand von einem Meter über dem Normalwert. Ab 1,25 Metern wird von einer mittleren Sturmflut, ab 1,5 Metern von einer schweren Sturmflut und ab 2 Metern von einer sehr schweren Sturmflut gesprochen. Sturmfluten an der deutschen Küste sind nichts Ungewöhnliches, Berichte darüber gibt es schon in den Chroniken von Mönchen aus dem 11. Jahrhundert. Da Stürme infolge der Klimakrise aber häufiger und kräftiger werden und die Pegelstände der Meere steigen, könnten Sturmfluten künftig häufiger werden.

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