Aktuelles Lexikon:Sojus

Die neue Sojus-Kapsel ist da - hier eine Aufnahme vom Andockmanöver an der ISS am Sonntag. (Foto: IMAGO/NASA TV/IMAGO/UPI Photo)

Ein russisches Raumschiff mit langer Geschichte.

Von Marlene Weiß

Die Raumfahrt mag im Ruf stehen, immer den letzten Schrei der Technik einzusetzen, aber so manches, was da so im Sonnensystem herumfliegt, ist ziemlich traditionsreich. Das am längsten aktive Programm in der Geschichte der bemannten Raumfahrt ist das Sojus-Programm: Seit April 1967 sind Raumschiffe der Sojus-Reihe im Einsatz. Allerdings wurden sie immer wieder modernisiert, seit 2016 fliegt der aktuelle Typ Sojus MS. Anfangs brachten sie Kosmonauten zu den Raumstationen Saljut und Mir - der Name Sojus, "Union", stand für die Sowjetunion. Zwischen dem Ende des Space-Shuttle-Programms im Jahr 2011 und dem Start der Space-X-Flüge zur ISS im Jahr 2020 waren Sojus-Missionen die einzige Möglichkeit, Menschen zur Internationalen Raumstation (ISS) und wieder zurück zu bringen. Die 7,2 Meter lange, sieben Tonnen schwere Sojus-Kapsel (die Trägerraketen heißen ebenfalls Sojus) besteht aus drei Modulen: Das Orbitalmodul an der Spitze dockt an die ISS an, im Landemodul in der Mitte reisen bis zu drei Menschen, und das Servicemodul transportiert Technik, Treibstoff und Solarpaneele. Zurück zur Erde kommt nur das Landemodul. Nachdem bei einem an der ISS angedockten Sojus-Raumschiff im Dezember ein Leck auftrat, hat am Sonntag eine Ersatz- Sojus-Kapsel die Raumstation erreicht. Im Herbst soll sie drei Astronauten nach Hause bringen.

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