Russland:Im Lande Putin

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Proteste gegen die manipulierte Wahl in Russland waren nur im Ausland möglich: Demonstrantinnen erinnern in London an den in russischer Lagerhaft umgekommenen Putin-Kritiker Nawalny. (Foto: Vuk Valcic/dpa)

Bei den Wahlen setzte der Präsident durch Manipulation und Terror ein Traumergebnis durch. Der größere Teil der russischen Bevölkerung aber steht nicht begeistert hinter ihm, sondern läuft eher passiv mit. Dem Kriegsherrn wird das nicht genügen.

Kommentar von Silke Bigalke

Der Krieg begleitet Wladimir Putin überallhin. Als er am Sonntagabend auf die Bühne trat und seinen Mitstreitern dankte, erinnerte er gleich an den kriegerischen Ursprung des Wortes. Mitstreiter seien nicht nur Gleichgesinnte, sagt er auf der Bühne, auf den Pullis seiner Wahlkampfhelfer stand "Putin. Russland. Sieg." Im alten Russland, sagte Putin, seien Mitstreiter schlicht Krieger gewesen, die gemeinsam das Vaterland verteidigt hätten. Krieg war Putins Wahlkampfthema, nur dass es keinen echten Wahlkampf gab. Was da am Wochenende passiert ist, zeigt nur, wie viel brutaler das Regime, wie viel militarisierter die Gesellschaft, wie viel ideologischer Putins Herrschaft noch werden könnte.

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Bei der von Repressionen begleiteten Präsidentschaftswahl in Russland soll Wladimir Putin weit mehr als 80 Prozent der Stimmen erzielt haben. Zuvor kommt es dort zu Protesten. In Berlin nimmt Julija Nawalnaja, die Witwe des toten Kremlgegners, an einer Aktion vor der russischen Botschaft teil.

Von Silke Bigalke und Leopold Zaak

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