Russland:Der Söldner-Coup

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Ein Kämpfer der Gruppe Wagner am 24. Juni in Rostow. (Foto: REUTERS)

Der Aufstand Prigoschins gegen die Armeeführung richtet sich in Wahrheit gegen den Präsidenten. Auch wenn der Milizenchef seine Kraft überschätzt hat - er könnte noch eine wuchtige Dynamik auslösen.

Kommentar von Stefan Kornelius

Wladimir Putins Herrschaftskonstruktion basiert auf eiskalter Abhängigkeit: Keiner im Staat hält die Macht alleine in Händen - außer dem Präsidenten selbst. Alle anderen Autoritäten sind eingewoben in ein Geflecht aus Gunst, Schuld und Konkurrenz. Niemand kann sich seiner Rolle sicher sein, allein die Loyalität zum Präsidenten entscheidet über das Überleben. Dieses System hat Putins Herrschaft bis jetzt gesichert. Doch nun wendet Jewgenij Prigoschin diese Ordnung gegen ihren Schöpfer. Der Milizenchef stellte die Machtfrage: Er oder ich - entweder der Präsident opfert die Militärführung, oder der Milizenchef erledigt das selbst.

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