Man muss schon sehr tief im Zynismus gebadet haben, um nicht erleichtert zu sein. Emmanuel Macron hat gewonnen. Und das ist deshalb eine gute Nachricht, weil sein Scheitern ein Desaster für Frankreich und für Europa gewesen wäre. Denn hätte Marine Le Pen gewonnen, wäre das nicht nur ein Triumph für radikale Nationalisten, Rassisten und Autokraten gewesen. Es hätte auch der Mehrheit ihrer Wähler nicht geholfen. Denn mit einer Stimme für Le Pen ist selten Hoffnung verknüpft. Man entscheidet sich für sie aus Frust, Enttäuschung oder Wut.
Wahl in Frankreich:Macrons zweite Chance
Lesezeit: 3 min
Dieses Land wird eine ernsthafte Selbstbefragung brauchen. Die Füße in dieser Wahlkabine gehören übrigens Brigitte Macron und ihrem Ehemann.
(Foto: Gonzalo Fuentes/AP)Nicht einmal jeder dritte Franzose steht wirklich hinter dem wiedergewählten Präsidenten. Er hat nun Anlass, in sich zu gehen. Sein Volk aber auch.
Kommentar von Nadia Pantel, Paris
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Liebe und Partnerschaft
»Zu viel Ehrlichkeit halte ich für ein Warnsignal«
Sternenkinder
Die Wochen mit Jonathan
Betrug beim Online-Banking
Plötzlich fehlen 143 000 Euro auf dem Konto
GPT-4
Die Maschine schwingt sich zum Schöpfer auf
Tourismus
"Die verkommenste Bude kann vier Sterne haben"