Friedrich Merz:Sein nächster Zug

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Ein unzufriedener Friedrich Merz könnte in der Unionsfraktion unbequem für Armin Laschet werden. (Foto: picture alliance/dpa)

Der unterlegene Bewerber um den CDU-Vorsitz strebt in den Bundestag - offensichtlich zu einem einzigen Zweck.

Kommentar von Robert Roßmann, Berlin

Jetzt steht es fest. Friedrich Merz will zurück in den Bundestag. Mehr als sechs Wochen nach seiner Niederlage gegen Armin Laschet herrscht damit Klarheit: Der Ex-Unionsfraktionschef gibt nicht auf, sondern kämpft weiter um die Rückkehr in die erste Reihe des Politikbetriebs. Denn eines ist offensichtlich: Merz geht es nicht nur um ein Mandat im Parlament - er will mehr.

Norbert Röttgen, der andere Unterlegene im Ringen um den CDU-Vorsitz, hat sich anschließend ins ehrenamtliche Präsidium wählen lassen und engagiert sich in dieser Funktion intensiv für die CDU. Ganz anders Merz. Der hatte nach der Niederlage seine sofortige Berufung ins Kabinett von Angela Merkel verlangt und sich, als es die nicht gab, erst einmal ins Private zurückgezogen. Unter Minister macht es Merz nicht.

Er setzt Laschet damit unter Druck, was sonst

Und genau das steckt jetzt auch hinter seiner Ankündigung, sich daheim im Sauerland um ein Bundestagsmandat zu bewerben. Merz setzt damit Laschet unter Druck, ihn in sein mögliches Regierungsteam einzubinden. Denn der neue CDU-Chef weiß genau, wie unangenehm ein unzufriedener Merz in der Unionsfraktion für ihn werden könnte. Merz wäre so etwas wie der natürliche Kristallisationspunkt für Kritik an Laschet. Ruhe hätte ein Kanzler Laschet nur, wenn er Merz zum Minister macht.

Als ob es keine Alternativen zu ihm gäbe

Auch nach seiner Niederlage gegen Annegret Kramp-Karrenbauer hatte Merz sich einer Mitarbeit im Präsidium verweigert. Trotz seines wenig mannschaftsdienlichen Verhaltens genießt der 65-Jährige immer noch großen Rückhalt bei den Wirtschaftsliberalen in der CDU. Und das ist das eigentliche Problem der Partei. Es wäre jetzt an der Zeit, dass sich die Wirtschaftsliberalen von Merz emanzipieren. Es gibt in der Union längst andere, hinter denen sie sich versammeln könnten: Carsten Linnemann etwa, der den Wirtschaftsflügel führt. Oder Ralph Brinkhaus, der als Fraktionschef durch Eigenständigkeit gegenüber der Regierung auffällt. Linnemann ist 43, Brinkhaus 52 Jahre alt - Merz dagegen ein Mann aus der Vergangenheit.

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