Linke Gewalt:Es gibt keine gute Selbstjustiz - auch nicht gegen Nazis

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Linke Gewalt und der Fall Lina E.: Graffito an einem Haus in Leipzig. (Foto: Jan Woitas/dpa)

Die hohe Haftstrafe für Lina E. ist vertretbar, der Staat kann diese Art von Gewalt nicht dulden. Und doch weckt das Urteil gemischte Gefühle: Sachsens Ermittler gehen nicht mit gleicher Härte gegen rechte Schlägertrupps vor.

Kommentar von Ronen Steinke

Spricht etwas dagegen, wenn der Rechtsstaat sich Personen vorknöpft, die meinen, antifaschistische Bürgerwehr spielen zu dürfen - und zwar nicht, indem sie schützend und hilfsbereit vor Flüchtlingsheimen wachen oder indem sie etwa linke Konzerte in unwirtlichen Gegenden absichern, jederzeit bereit, sich in Notwehr zu verteidigen, sondern indem sie nachts auf Rachestreifzug gehen? Als Vollstrecker ihrer eigenen Gesetze? Im Morgengrauen vor Privathäusern, bewaffnet mit Hämmern oder Schlagstöcken?

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:Fünf Jahre Haft - und eine späte Pointe

Wegen Angriffen auf Rechtsextreme wird die Studentin Lina E. zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ein "achtenswertes" Motiv rechtfertige keine Gewalt, urteilt das Gericht. Trotzdem kommt die 28-Jährige vorerst frei.

Von Iris Mayer

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