Boris Pistorius ist nicht zu beneiden. Auf dem deutschen Verteidigungsminister lasten einerseits tonnenschwer die Erwartungen aus der Ukraine, wo die Lage an der Front immer bedrohlicher wird. Andererseits erlebt Pistorius, wie einsam es werden kann, wenn es darum geht, vage Versprechungen in konkrete Panzerlieferungen zu verwandeln. Bis zur Zusage der Bundesregierung, der Ukraine 14 moderne Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6 zur Verfügung zu stellen, wirkte es, als warteten Finnen, Norweger oder Spanier nur auf die störrischen Deutschen. Danach blieb es seltsam still, was Pistorius veranlasste, sich beim Treffen der Ukraine-Unterstützer am Dienstag in Brüssel ganz offen zu beklagen. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz ließ wissen, er hoffe, dass auf Zusagen auch Lieferungen folgten. Für ihn gibt es nun drei Möglichkeiten: Er kann sich bestätigt fühlen. Oder gefordert. Oder beides.
Lieferung von Waffen:Das große Verstecken in Europa
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Olaf Scholz wurde gedrängt, "Leopard"-Panzer zu liefern. Es klang, als warteten die Partner nur auf ihn. Dann sagte er zu. Nun hängt für die Ukraine viel davon ab, ob er die Partner drängen kann.
Kommentar von Daniel Brössler
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