Israel war gerade zwölf Jahre alt, die Bundesrepublik nicht einmal elf, als Adolf Eichmann in Argentinien von Agenten des Mossad gekidnappt wurde. Am 22. Mai 1960 brachte eine Maschine der El Al den einstigen SS-Obersturmbannführer außer Landes, am Tag darauf kam er in Haifa in Haft, am 11. April 1961 begann vor dem Bezirksgericht in Jerusalem sein Prozess, der weltweit Schlagzeilen machen sollte. Die Bilder von dem schmalen Mann im Glaskasten, der sich, höchst irreführend, als Bürokrat und Befehlsempfänger präsentierte, aber auch die Aussagen der Zeugen veränderten den Blick auf den Mord an den europäischen Juden.
NS-Verbrechen:Was der Holocaust wirklich bedeutet
Der schmale Mann im Glaskasten: Die Bilder vom Prozess gingen um die Welt. Adolf Eichmann wurde zum Tode verurteilt und in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1962 hingerichtet.
(Foto: dpa/dpa)Vor 60 Jahren begann der Prozess gegen Adolf Eichmann: eine Zäsur für die Überlebenden des Völkermords und ein Weltereignis, das bis heute nachwirkt.
Kolumne von Norbert Frei
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