Islam:Das Problem mit den Erdoğan-Imamen

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Ein Sonderrecht gegen den Islam ist nicht zulässig: Muslime im Gebetsraum einer Moschee. (Foto: Fredrik von Erichsen/picture alliance / dpa)

Es ist durchaus heikel, wenn viele Moscheen in Deutschland ihre Weisungen direkt aus der Türkei erhalten. Aber die Bundesrepublik sollte nicht zu überzogenen Mitteln greifen, um dieses Problem zu lösen.

Kommentar von Ronen Steinke

Wenn etliche deutsche Moscheen ihre Imame direkt von der türkischen Religionsbehörde Diyanet zugeteilt bekommen, wie es seit Jahrzehnten gängiger Brauch ist, dann hat das zwei Probleme zur Folge. Erstens: der Inhalt. Das Regime von Recep Tayyip Erdoğan versucht auf diese Weise, über den Weg der Religion teils sonderbare, teils politisch unanständige Gedanken zu verbreiten. Erst kürzlich sprach der Diyanet-Chef Ali Erbaş von Israel als einem "rostigen Dolch, der im Herzen der islamischen Geografie steckt". Zweitens: die Form. Das Erdoğan-Regime hat dadurch ein scharfes Machtinstrument in der Hand, und es scheut sich nicht, es in Deutschland zu nutzen. Die Vorwürfe von Bespitzelung und Bedrängung türkischer Exilanten durch Moschee-Leute sind zahlreich.

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