Aktuelles Lexikon:Feinunze

Erscheint die Weltlage unsicher und bedrohlich, investieren viele Menschen besonders gerne in Gold. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die Maßeinheit etwa für Gold, das Aufschluss über die Bedrohlichkeit einer Krise geben kann.

Von Clemens Markus

In Krisenzeiten setzt der Mensch gerne auf Altbewährtes, natürlich vor allem auch bei Geldgeschäften. So ist nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel der Preis des Goldes wieder rasant gestiegen, auf fast schon 2000 Dollar pro Feinunze. Die Feinunze ist die Maßeinheit für Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium. Abgekürzt wird sie mit oz. tr., was für das englische troy ounce steht, benannt nach einem im Mittelalter bedeutenden Handelsplatz, der Stadt Troyes. Während die normale Unze ein Gewicht von 28,35 Gramm beschreibt, sind es bei der Feinunze 31,1034768 Gramm. Sieben Stellen hinter dem Komma, eine ziemlich exakte Angelegenheit also. Und doch kann es sein, dass etwa eine Krügerrand-Münze am Ende mehr Gewicht auf die Waage bringt. Denn die Feinunze beschreibt den reinen Goldanteil. Oft aber werden den Edelmetallen andere Stoffe wie zum Beispiel Kupfer beigemischt, um bestimmte Eigenschaften zu erzielen, etwa einen höheren Härtegrad. Und deren Gewicht wird, ebenso wie das von Verunreinigungen, abgezogen. Klar also, dass es Anleger gerade in unsicheren Kriegszeiten anziehend finden, wenn es irgendwo noch so genau und regelbasiert zugeht.

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