Katars Energieminister hat ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt: Die freudige Botschaft über die Gaslieferung des Landes hat er exakt in dem Moment verkündet, da sich die Fußballnation Deutschland zwischen Bangen und Hoffen befindet. Könnte ja doch noch alles gutgehen auf dem Platz. Da wächst doch gleich die Dankbarkeit für zwei Millionen Tonnen Flüssigerdgas, die in ein paar Jahren in Brunsbüttel anlanden dürften. Und ist es nicht ein bisschen peinlich, dass man sich vor einer Woche wegen einer Armbinde echauffierte, wo doch jetzt der Brennstoff fließt, der Ball rollt und sogar eine Frau das Deutschlandspiel an diesem Donnerstag pfeift?
Staaten:Der moralische Zeigefinger taugt in der Außenpolitik wenig
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Selten hat die deutsche Politik versucht, so sehr mit Werten zu hantieren wie derzeit. Der Umgang mit Katar zeigt dies besonders drastisch. Das kann nicht gutgehen.
Kommentar von Stefan Kornelius
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