Ein Termin beim Notar, noch vor Jahresende? Da ist keiner mehr zu haben. Es ist nicht das übliche Jahresendgeschäft, das die Kalender platzen lässt. Es ist Panik. Schnell noch wollen viele Hauseigentümer ihre Immobilie an Kinder oder Enkel übertragen, bevor sich am 1. Januar die Regeln für die Erbschaftsteuer ändern. Wer bisher dachte, das mit dem Schenken oder Vererben habe ja noch einige Jahre Zeit, wurde aufgeschreckt, als vor Kurzem beiläufig die neuen Details des Jahressteuergesetzes bekannt wurden und die ersten Experten der Bevölkerung klarmachten, was die harmlos klingende "Anpassung der Vorschriften der Grundbesitzbewertung" bedeutet: nämlich dass sich die Steuern künftig - vereinfacht gesagt - stärker am Wert der Immobilie orientieren und damit mancherorts um ein Vielfaches steigen können. Wie die Anpassung ausgeführt ist, wird sie wohl weiter zur ohnehin schon stattfindenden Vermögenskonzentration beitragen.
Erben:Teuer, teurer, am teuersten
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Das neue Steuergesetz belastet den Mittelstand in Boomregionen, weil es dort nun besonders kostspielig wird, Immobilien zu vererben. Profitieren werden die wirklich Reichen.
Kommentar von Johanna Pfund
Erbschaft:Omas Häuschen ist nur noch schwer zu halten
Was viele nicht wissen: Von 2023 an wird es drastisch teurer, eine Immobilie zu vererben. Bei Betroffenen, Steuerberatern und Notaren herrscht gerade Torschlusspanik.
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