Republikaner:Hoffnungsvolle Niederlage

In Texas verliert Trumps Kandidatin Susan Wright eine Kongressnachwahl. Das ist ein gutes Zeichen für die wenigen Widersacher in seiner Partei.

Von Thorsten Denkler

Ein Mythos, der Trump umgibt, ist seine angebliche Fähigkeit, politische Karrieren zu begründen oder zu zerstören, ganz wie es ihm beliebt. In Texas ist er damit nun an eine Grenze gestoßen. In der Nachwahl zu einem Sitz im Repräsentantenhaus hat seine Kandidatin Susan Wright deutlich gegen Jake Ellzey verloren. Es ist eine Niederlage, die seinen wenigen Widersachern im republikanischen Lager ein wenig Hoffnung machen kann.

Dennoch sollte der Fall nicht überbewertet werden. Beide Kandidaten in der Stichwahl waren Republikaner. Beide haben nichts unversucht gelassen, ihre Nähe zu Trump unter Beweis zu stellen. Beachtenswert aber ist, wie sehr Trump sich verschätzt hat. Susan Wright gilt als unerfahren, hat deutlich weniger Spenden eingesammelt als Ellzey und sich seltener öffentlich sehen lassen.

Trumps Unterstützung allein scheint also keine Erfolgsgarantie zu sein. Es gibt eine Reihe von Republikanern, die das mit gewisser Genugtuung zur Kenntnis genommen haben dürften. Es sind Republikaner, die nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar mit Trump gebrochen haben. Oder die nicht bereit sind, seine Lüge vom gestohlenen Wahlsieg zu verbreiten. Die Nachwahl in Texas hat ihnen gezeigt: Trump gegen sich zu haben, mag eine Bürde sein, muss aber nicht das Ende bedeuten.

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