Umgang mit Geflüchteten:Demokratie ist ... Ja, was eigentlich?

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Bei Bauernprotesten lässt sich Hubert Aiwanger gerne blicken. Warum nicht auch einmal in Markt Schwaben oder Rott am Inn? (Foto: Leonhard Simon)

Jockgrim, Markt Schwaben oder Rott am Inn - diese Orte stehen stellvertretend für Proteste gegen Asylunterkünfte. Und für das Gefühl, die Politik regiere über die Menschen hinweg. Mehr Bürgerbeteiligung löst das Problem nicht, aber etwas anderes.

Kommentar von Andreas Glas

Selektive Wahrnehmung ist eine feine Sache. Man braucht nicht viel davon, und schon sind die Dinge wieder in Ordnung oder wenigstens nicht hoffnungslos. Selektive Wahrnehmung ist, wenn man sieht, was man sehen möchte. Und nicht wenige haben zuletzt erleichtert hingeschaut, wie die Menschen rausgehen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren und: für Demokratie. Weil die selektive Wahrnehmung aber eine Blenderin ist, haben die Hunderttausende in Berlin, Hamburg oder München den Blick vernebelt für kleinere Orte namens Jockgrim, Markt Schwaben oder Rott am Inn, wo auch Leute protestieren. Gegen Asylunterkünfte, die in ihren Gemeinden entstehen sollen. Und, das macht die Sache jetzt kompliziert: für Demokratie.

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