Privatisierungen:Die Commerzbank braucht den Staat nicht mehr

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Wegen der Finanzkrise im Jahr 2008 stieg der Bund bei der Commerzbank ein, um einen Systemkollaps zu verhindern. (Foto: imago stock/Jan Huebner/Imago)

Auf der Suche nach Geldquellen, um Haushaltslücken zu schließen, prüft der Bund den Verkauf seiner Anteile. Zeit wird's.

Kommentar von Meike Schreiber, Frankfurt

Die Aktionäre können sich derzeit kaum beklagen über die Commerzbank. Einst war sie das Sorgenkind des deutschen Bankenmarktes, 2023 wird die Bank wohl mehr als zwei Milliarden Euro Gewinn erwirtschaftet haben. Seit Jahren steht nun den Anteilseignern wieder eine üppige Dividende in Aussicht. Vorstandschef Manfred Knof lässt auch kaum eine Gelegenheit aus, sich dafür auf die Schulter zu klopfen. Tatsächlich hat er die Bank mit einem konsequenten Sparkurs auf Rendite getrimmt. Geholfen hat aber vor allem die Leitzinserhöhung, die dem Haus hohe risikolose Erträge einbringt. Auch die Steuerzahler profitieren davon, schließlich ist der Staat seit der Finanzkrise mit 15,6 Prozent an der Commerzbank beteiligt. Wenn das Institut künftig den Großteil seines Gewinns an die Aktionäre ausschütten will, wandert ein Teil davon indirekt in den Staatshaushalt - zumindest, solange der Staat an der Commerzbank beteiligt bleibt.

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