Welch ein Kontrast: Der Inselstaat Taiwan gerät durch den Besuch der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi - wieder einmal - ins Visier verstärkter militärischer Drohgebärden aus China. Taipeh agiert bewundernswert gelassen und ist entschlossen, seine Demokratie und Freiheit zu verteidigen. Berlin dagegen ringt - wieder einmal - hauptsächlich mit Bedenken und Sorgen und dreht sich um sich selbst: Pelosis Besuch sei - zu diesem Zeitpunkt oder generell - ein Fehler gewesen, eine unnötige Reizung der chinesischen Führung, denn der Preis könnte für "uns" zu hoch sein. Die Bundesrepublik sei sehr viel abhängiger von China als umgekehrt und auch sehr viel mehr als die USA und viele andere europäische Staaten. Die Folgen eines möglichen zweiten Krieges in der Welt könne und wolle sich Deutschland nicht leisten, so meinen Politiker, Unternehmer und Beobachter hierzulande.
Taiwan:Zu viel Zurückhaltung gegenüber China wäre ein Fehler
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Der deutsche Kurs, China bloß nicht zu verärgern, wird sich noch rächen: Vor allem wird er das Regime nicht von einer noch aggressiveren Politik abbringen.
Gastkommentar von Kristin Shi-Kupfer
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