Bayerische Staatsregierung:Eine folkloristische Anti-Drogen-Kampagne

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Tüte drehen, unter die Säulen des Monopteros setzen und München betrachten: Das hat die bayerische Staatsregierung verboten, trotz der deutschlandweiten Legalisierung von Cannabis. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Das Kabinett in München beschließt, den Genuss von Cannabis auf Volksfesten zu verbieten. Das ist in erster Linie weltfremd.

Kommentar von Sebastian Beck

Der Monopteros-Tempel im Englischen Garten ist für Kiffer seit jeher das, was das Kloster Andechs für Biertrinker ist: ein heiliger Ort. Im Cannabis-Rausch sollen manche München sogar einen Joint lang für eine Weltstadt gehalten haben, zumindest für eine bayerische. Leider hat die Staatsregierung für spirituelle Erfahrungen nichts übrig, es sei denn, sie werden durch Alkohol ausgelöst. Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) hat deshalb am Dienstag das Kiffen im Englischen Garten für verboten erklärt, was es freilich auch schon in den vergangenen Jahrzehnten war und Generationen von Zivilbeamten Arbeit verschafft hat.

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:Kein Kiffen im Biergarten

Die Staatsregierung beschließt Cannabis-Verbote für Volksfeste, Biergärten und auch für den Englischen Garten. Und auch den Anbau will man so weit wie möglich einschränken.

Von Nina von Hardenberg

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