Debattenkultur:Der mittelalterliche Pranger ist heute ein Hashtag

Lesezeit: 3 min

Protest auf der Frankfurter Buchmesse, im Hintergrund der Stand des Jungeuropa-Verlages. Aufgrund der Teilnahme des neurechten Verlags hatten einige Autorinnen ihren Besuch abgesagt. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Die Frankfurter Buchmesse zeigte: Bei Identitätsthemen gehen nun schon Gruppen aufeinander los, die das gleiche Ziel verfolgen. Und der alte weiße Mann soll ohnehin nicht mitreden. Damit ist das Debattenklima am Gefrierpunkt angekommen.

Kolumne von Jagoda Marinić

Immer häufiger muss ich an Monty Python und "Das Leben des Brian" denken. Es ist nur längst nicht mehr so, dass sich in unserer Gesellschaft allein "Die Volksfront von Judäa" und "Die judäische Volksfront" gegenüberstünden, sondern Volksfronten ohne Ende, die sich zum Teil nur in Nuancen voneinander unterscheiden. Es braucht die Satire, um den heiligen Ernst aller, die derzeit Identitätsthemen für sich beanspruchen, überhaupt auszuhalten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: