Aktuelles Lexikon:Biennale

Kunstausstellung in Venedig - und großes Vorbild für Kuratoren auf der ganzen Welt.

Von Kia Vahland

Im Jahr 1895 begann sie, die Internationale Kunstausstellung der Stadt Venedig. Initiator war der Stadtrat. Schnell wurde die Schau zum nationalen und internationalen Ereignis, das fortan alle zwei Jahre stattfinden sollte und deshalb Biennale genannt wird. Das Königreich Italien feierte sich hier anfangs selbst, und die Venezianer konnten für jeweils einen Sommer die Schmach verdrängen, dass sie mit der Eroberung durch Napoleon ihre Unabhängigkeit als Republik und damit auch ihren Ruf als unabhängige Stadt der Künste eingebüßt hatten. Der schon zu Beginn errichtete Palazzo dell'Esposizione in den Giardini, dem unter Napoleon angelegten Park im Ostteil der Stadt, konnte es zwar mit der architektonischen Finesse der Bauten am Canal Grande nicht aufnehmen. Doch er inspirierte früh andere Nationen, für die Kunstschau eigens Pavillons anzulegen mit temporären Ausstellungen. Diese Fülle an künstlerischen Positionen machte die Venedig-Biennale zum Vorbild für andere Großausstellungen. 1951 konterte São Paulo mit einer eigenen Biennale, die bis heute vor allem, aber nicht nur für Künstlerinnen und Künstler der Südhalbkugel wichtigste Anlaufstelle ist. Nur selten hat die Biennale von Venedig den Zweijahresrhythmus durchbrochen, ein Grund war die Pandemie. Am Samstag eröffnet sie wieder.

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