Aktuelles Lexikon:Basics

Waren im Fußball auch mal als "deutsche Tugenden" bekannt, sind allerdings vorübergehend verloren gegangen - auch wenn sie Teil der Lösung sein könnten.

Von Felix Haselsteiner

"Jetzt zu sagen, man muss zurück zu deutschen Tugenden, das wäre der völlig falsche Weg", sagte einmal ein Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft vor der Heim-WM 2006 und sprach darüber, dass die sogenannten Basics im Fußball ohnehin alle Nationen beherrschten. Organisiert als Einheit spielen, laufstark und mit viel Einsatz den Gegner bezwingen - das seien weltweit "die Standards" des Erfolgs. Jener Trainer hieß Joachim Löw, man nannte ihn später einige Jahre lang liebevoll Bundes-Jogi. Sein Nachfolger Hansi Flick, den nun kaum jemand Bundes-Hansi nennt, insbesondere nicht liebevoll, kramte den altbekannten Basics-Begriff wieder heraus. Die Japaner, so Flick, "sind alle top ausgebildet, haben die Basics drauf". Sie können also organisiert als Einheit spielen, sind laufstark und zeigen viel Einsatz, das reicht, um Deutschland 4:1 zu schlagen. Was also tun, bis zur Heim-EM, etwa zurück zu deutschen Tugenden, zu den Basics? Es gäbe durchaus Stimmen, die sich zumindest vorübergehend den Weg in die Vergangenheit zurückwünschten. In eine Zeit, als zu den deutschen Basics das Talent zählte, Fußballspiele irgendwie zu gewinnen.

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