Ägypten:Die Lösung, die nur Probleme schüfe

Lesezeit: 2 min

An mehr Flüchtlingen im eigenen Land ist keiner der beiden interessiert: Bundeskanzler Olaf Scholz diese Woche beim ägyptischen Präsidenten. (Foto: MICHAEL KAPPELER/AFP)

Kairo soll Hunderttausende Palästinenser aufnehmen? Auf nichts legt Präsident al-Sisi weniger Wert. Man kann ihn ein wenig verstehen.

Kommentar von Sonja Zekri

Wenn die Sache nicht so niederschmetternd wäre, besäße sie eine feine Ironie: Ausgerechnet jene Staaten, die sich in die Panik vor unkontrollierter Zuwanderung hineinsteigern, die jede Abschottung mit dem Hinweis verteidigen, mehr Flüchtlinge gefährdeten die Stabilität - ausgerechnet sie verlangen, dass Ägypten Hunderttausende Palästinenser aus Gaza aufnimmt, selbstverständlich aus "humanitären Gründen". Ägypten plant offiziell nichts dergleichen, nicht einmal für die Aussicht auf einen Schuldenerlass. Solle doch die Europäische Union eine Million Flüchtlinge aufnehmen, zitiert die Financial Times einen erbosten Beamten aus Kairo: "Ihr sorgt euch um die Menschenrechte? - Nehmt ihr sie."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusJordanien
:Zwischen Trauer und Wut

In Jordanien lebt die größte palästinensische Diaspora. Nach dem Beschuss des Ahli-Arab-Krankenhauses in Gaza-Stadt ist die Stimmung angespannter denn je.

Von Dunja Ramadan, Amman

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: